40 Jahre Ö1. Medizin und Gesundheit

Mit Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos. 40 Jahre Ö1 - Zeitreise Wissenschaft. "Psychedelische Drogen - Zwischen Wahn und Sinn". Studiogäste: Univ.-Prof. Dr. Alfred Springer, Univ.-Prof. Dr. Michael Freissmuth

40 Jahre Ö1 - Zeitreise Wissenschaft
Psychedelische Drogen - Zwischen "Wahn und Sinn"
Die 1960er - dieses Jahrzehnt stellt wohl die meisten anderen in den Schatten. Unzählige geistige, künstlerische und gesellschaftspolitische Strömungen gipfelten im "Summer of Love" 1967. Eines der Charakteristika dieser Jahre - bewusstseinserweiternde Drogen.

Eigentlich waren es wissenschaftliche Experimente mit Substanzen wie LSD, Ecstasy und Meskalin, die deren breiten Einsatz in den 1960ern vorbereiteten. Schriftsteller, Künstler und Ikonen dieser Jahre wie Aldous Huxley, Ernst Jünger, Jean Paul Sartre, Timothy Leary, Ken Kesey etc. lernten die Wirkung der Psychedelika unter kontrollierten Bedingungen kennen und teilten ihre Erfahrungen durchaus breitenwirksam mit. In diesem Kontext entwickelte sich sogar eine neue psychiatrische Ausrichtung - die psychedelische Psychiatrie. Nach dem Verbot von LSD kam auch die Forschung mit diesen Drogen zum Stillstand. Dennoch haben die Erkenntnisse über die Wirkung von Psychedelika die Medizin nachhaltig bereichert. So wurde festgestellt, dass es zwei verschiedene Typen von Serotoninrezeptoren gibt. Einer wird durch LSD aktiviert, der andere unterdrückt. Mittlerweile wurden viele weitere Serotoninrezeptoren klassifiziert. Diese Erkenntnisse führten zur Entwicklung einer ganzen Palette von Rezeptor-Spezifischen Medikamenten: Moderne Antipsychotika, Mittel gegen Depressionen etc. sind aus dieser Forschung hervorgegangen.

Auch Cannabis hielt Überraschungen bereit: Seit einigen Jahren ist bekannt, dass es im Körper eigene Andockstellen für cannabinoide Substanzen gibt. Sie spielen u. a. im Prozess des Vergessens eine Rolle.

Diesmal diskutieren Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos und ihre Gäste über die Rolle von Drogen in der medizinischen Forschung, der Psychiatrie und über den aktuellen Stand der Entwicklung von Medikamenten, die auf Intelligenz, Aufmerksamkeit und Denkleistungen wirken.

Service

Studiogäste:
Univ.-Prof. Dr. Alfred Springer, Boltzmann-Institut für Suchtforschung am Anton-Proksch-Institut
Univ.-Prof. Dr. Michael Freissmuth, Vorstand des Instituts für Pharmakologie der Meduni Wien

Sendereihe