Dimensionen - Magazin
1. Projekt Biodiversität: Artenvielfalt in Weinbaulandschaften
2. Die Frauenkrankheit Endometriose und ihre Folgen
3. Chaos im Dschungel der EU-Daten zur Migration
4. Die Tagebücher der Therese Lindenberg 1938 - 1946
Redaktion: Franz Tomandl
3. September 2010, 19:06
Die Landwirtschaft gilt als eine der Hauptursachen des Aussterbens von Arten, da durch sie große natürliche Flächen verloren gehen. Die Kulturlandschaftsforschung widmet sich der Beziehung zwischen Natur und Kultur: Sie untersucht unter anderem, wie sich Agrarlandschaften verändern und wie sich dies auf die biologische Vielfalt auswirkt. Ein Wiener Forschungsprojekt wirft im Zuge einer solchen Studie einen genaueren Blick auf Weingärten. In ihnen lässt sich - wie in jeder anderen Agrarlandschaft auch - die Artenvielfalt durch bestimmte Maßnahmen erhalten. Mit Norbert Sauberer, "V.I.N.C.A." - Institut für Naturschutzforschung und Ökologie. Autor: Mark Hammer
Die Endometriose gilt als die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Dennnoch vergehen im Schnitt sieben Jahre, bis die Krankheit, die mit starken Schmerzen verbunden ist, bei Frauen diagnostiziert wird. Die Symptome kommen daher, dass sich Gebärmutterhautzellen außerhalb der Gebärmutter ansiedeln und oft im ganzen Bauchraum verbreiten, was unter anderem zu Unfruchtbarkeit führen kann. An der Oxford Universität wurde zum ersten Mal eine weltweite Studie über die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der Endometriose durchgeführt. Dazu befragte der Gesundheitsforscher 1459 Frauen auf fünf Kontinenten. Mit Kelechi Nnoaham, Division of Public Health and Primary Health Care, Oxford University. Autor: Franz Zeller.
"Wir reden andauern über Migration. Wie kommt es dann, dass wir kaum über Fakten dazu verfügen?". Mit dieser Frage eröffnete der niederländische Bevölkerungswissenschaftler das Pressegespräch zur European Population Conference - dem größten Demographie-Kongress in Europa, der bis Samstag in Wien stattfindet. Willekens und seine Kolleginnen und Kollegen begreifen Migration als Teil der Globalisierung und als nicht-statisches Phänomen. Denn derzeit, so zeigen Willekens Arbeiten, verlassen die meisten Arbeits-Migranten EU-Europa nach sechs Monaten wieder. Und: Während besonders gut qualifizierte Migranten in die USA strömen, kommen die schlechter ausgebildeten nach Europa. Mit Frans Willekens, Demograph, Netherlands Interdisciplinary Demographic Institute, Den Haag. Autorin: Tanja Malle..
Therese Lindenberg lebte in einer im Nationalsozialismus sogenannten "Mischehe". Ihre Tagebücher eröffnen einen tiefen Einblick in eine Zeit, die durch gesellschaftliche Ausgrenzung und zunehmenden Verlust an Selbstbestimmung gekennzeichnet war. Ihre Aufzeichnungen sind nun unter dem Titel "Apokalyptische Jahre" im Rahmen der Archivpublikationen von "L'Homme", der Europäischen Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft, veröffentlicht worden. Der Band enthält nicht nur Therese Lindbergs Originaltagebücher dieser Zeit, sondern auch eine von ihr später überarbeitete und kommentierte Version. Mit Christa Hämmerle, Institut für Geschichte der Universität Wien. Autorin: Marlene Nowotny.
Christa Hämmerle / Li Gerhalter (Hrsg.) Apokalyptische Jahre. Die Tagebücher von Therese Lindenberg 1938 bis 1946, Böhlau Verlag.