Europa-Journal

Europa: Risse in der Euro-Fassade. Gestaltung: Barbara Herbst Slowakei: Wirtschaftswunder reloaded. Gestaltung: Kilian Kirchgeßner Spanien: Parteipolitik - nein danke! Gestaltung: Josef Manola * Armenien: Die vergessene Stadt. Gestaltung: Christoph Kersting. Moderation: Brigitte Fuchs

Europa: Risse in der Euro-Fassade
Die Einladungsliste liest sich wie ein Who's who der internationalen Finanzwelt. EZB-Chef Jean-Claude Trichet hat klingende Namen zum Abschiedsfest seiner österreichischen Kollegin Gertrude Tumpel-Gugerell nach Frankfurt gebeten. Starredner in der alten Frankfurter Oper ist Alexandre Lamfalussy. Der ungarische Wirtschaftswissenschafter ist einer der Vordenker des Euro. Als Präsident des Europäischen Währungsinstitutes, dem Vorläufer der EZB, hat er die Weichen für die Einführung des Euro gestellt. Heute steckt die Eurozone in ihrer schwersten Krise. Wie beurteilen die Euro-Architekten retrospektiv ihre Arbeit, welche Fehler von damals wirken sich heute aus? Welche Risse sind noch zu kitten? Eine kritische Einschätzung des "Vorzeige-Wohlstandsprojekts Euro". Barbara Herbst berichtet aus Frankfurt.

Slowakei: Wirtschaftswunder relaoded
Die Slowakei will zum europäischen Land mit der niedrigsten Abgabenlast und der höchsten Wachstumsrate werden. Die Regierung plant dafür etliche neoliberale Reformen - von einer radikalen Streichung der Abgaben bis hin zu einem neuen Arbeitsgesetz, das nur noch einmonatige Kündigungsfristen vorsieht. Sie knüpft damit an die Reform-Erfahrung von 2004 bis 2006 an - damals erlebte das Land dank 19-Prozent-Flattax eine wirtschaftliche Blüte. "Der Tiger wacht wieder auf", sagt jetzt z. B. der Wirtschaftsminister - und die Gewerkschaften drohen mit einem Generalstreik (Kilian Kirchgeßner).

Spanien: Parteipolitik - nein Danke!
Im Vorfeld der Gemeinde- und Kommunalwahlen am kommenden Wochenende hat sich eine Protestbewegung in mehreren spanischen Städten gebildet, deren Mitglieder aus unterschiedlichen poltischen Lagern und verschiedenen Altersgruppen stammen. Eines ist ihnen gemeinsam: sie lehnen die traditionellen Parteien ab, protestieren gegen den Sparkurs und Kürzungen, prangern die "soziale Kälte" der Regierung an und fordern eine neue Form, Politik zu machen. Einem Demonstrations-Aufruf auf Facebook folgten mehrere Tausend Menschen (Josef Manola).

Armenien: Die vergessene Stadt
Es war ein kalter Dezembermorgen im Jahr 1988, der alles veränderte in Armenien. Keine Minute lang bebte die Erde des kleinen Landes im Südkaukasus, damals noch Teil der Sowjetunion - lange genug jedoch, um mindestens 25.000 Menschen mit in den Tod zu reißen - vor allem, weil die Häuser in Leichtbauweise aus der Chruschtschow-Ära einstürzten wie Pappkartons. Auch 23 Jahre nach dem schlimmen Erdbeben sind die Spuren noch immer deutlich sichtbar, besonders in der Stadt Gyumri nahe der türkischen Grenze im Norden Armeniens. Dort leben nach wie vor Tausende Familien in riesigen Container-Dörfern. Doch es gibt auch Geschichten, die zuversichtlich stimmen (Christoph Kersting).

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