Radiokolleg - Einfach, langlebig, handhabbar
"Low and Slow Tech" - ein Trend mit Zukunft? (3). Gestaltung: Mariann Unterluggauer
18. August 2011, 09:05
Manche behaupten ja, es geht nicht darum, den Mann auf den Mond oder Mars zu schicken, es geht darum, Techniken zu entwickeln, die einfach und handhabbar sind. So einfach wie zum Beispiel das Blechdosenradio von Victor Papanek. Es besteht aus einer Konservendose, einem Docht und wird von Paraffin gespeist. Ist das Paraffin verbraucht, kann das Empfangsgerät auch mit Papier, getrocknetem Kuhmist oder jedem anderen brennbaren Stoff betrieben werden.
Nur - einfache Ideen haben es nicht immer leicht. Anfangs war das amerikanische Militär von dieser Erfindung ja durchaus angetan, aber aus Angst, dass dieses Radiogerät den Feinden in die Hände fallen und darüber kommunistische Ideen verbreitet werden könnten, lehnte es den Einsatz dieser Erfindung schlussendlich ab.
Mit einfachen Mitteln etwas Praktisches schaffen, das ohne viel Energiebedarf funktioniert, das begeistert nicht nur Künstler/innen, sondern auch Wissenschafter/innen. Energie aus der Umwelt gewinnen, lautet die Herausforderung in den Forschungslabors. Die kleinen Sensoren sollen in der Zukunft ganz ohne Batterien auskommen. Künstler/innen versuchen sich als Satellitenbastler und zwei Dänen beweisen der Welt, dass Raketen wesentlich billiger gebaut werden können, als es die Industrie erlaubt.
Was bewegt Menschen dazu, statt an Hochtechnologie an einfache Lösungen zu tüfteln? Warum greifen Techniker/innen heute lieber zum Bleistift als zum Kugelschreiber? Wieso gibt es noch Dampfreinigungen, die Textilien ganz ohne Chemie sauber bekommen? Und wer in der Welt geht zum "Computerdoktor"?
Mariann Unterluggauer nimmt die Spur auf.