Hörbilder
Im memoriam Vicco von Bülow.
"Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos". Über den vielseitigen Humoristen Vicco von Bülow alias Loriot. Gestaltung: Peter Moritz Pickshaus
27. August 2011, 09:05
Er war Zeichner und Dichter, Kabarettist und Filmemacher, Regisseur, Musiker, Ehrendoktor der Universität Wuppertal und ein begnadeter Interpret seiner selbst. Bereits 1954 erscheint sein erster Cartoonband mit dem Titel "Auf den Hund gekommen". Heute umfasst sein Werkverzeichnis weit über 50 Bücher. Er arbeitete für den "Stern", die Illustrierte "Quick", er schrieb Theaterstücke, Sketches, nahm Schallplatten auf und für seinen Song "Ich wünsch mir eine kleine Miezekatze" erhielt er 1973 sogar die "Goldene Schallplatte".
Geboren wurde der stets vornehm und ein wenig süffisant wirkende Loriot am 12. November 1923 als Bernhard Victor Christoph Carl von Bülow als Sohn einer preussischen Offiziersfamilie in Brandenburg an der Havel. Was wunder, dass manche Deutsche den noblen Humanisten sogar für den idealen Bundespräsidenten hielten.
Er habe, sagt der Rhetorikprofessor Walter Jens über seinen Bruder im Geiste, den Deutschen immerhin gezeigt, dass man "tiefsinnig und zugleich verwundert lächeln kann". Und Ruedi Bettschart vom Schweizer Diogenes-Verlag gesteht sogar: "Ich habe keine Bibel im Hause, aber ich habe die Loriot-Bücher stets griffbereit."
Deutschlands berühmtester Humorist Loriot starb am 22. August in Ammerland am Starnberger See an Altersschwäche, wie der Diogenes Verlag am Dienstag mitteilte.
Loriot wurde 87 Jahre alt.