Hörbilder
Gold oder Leben. Feature von Peter Angerer.
Die Geschichte des Goldes ist geprägt von Glanz und Gier, von Ausbeutung und Unterdrückung.
7. April 2012, 09:05
160.000 Tonnen wiegt alles Gold dieser Erde, das bis zum Jahr 2009 im Tag- oder Untertagbau gefördert wurde. Zu einem Würfel gegossen würde sich damit eine glänzende geometrische Form von 20 mal 20 Metern ergeben. Technischer Fortschritt und steigender Goldpreis haben 2010 einen weiteren fünf mal fünf Meter messenden Goldwürfel entstehen lassen. Erst die Eurokrise hat die Anleger wieder vorsichtig zum Dollar greifen lassen. Davor war drei Jahre lang Gold das schönste und kostbarste Objekt der Begierde.
Der unaufhaltsame Anstieg des Goldkurses hat die meist diskret agierende Goldindustrie mit neuen spekulativen Milliardeninvestitionen belebt. Spekulanten und Investoren wurden üppig belohnt, während von den Verlierern nie die Rede ist. Dort, wo neue Goldminen entstehen, werden zuerst die Bewohner des Landes vertrieben und damit auch ihrer bescheidenen Lebensgrundlagen beraubt. Wenn die Minen aufgegeben werden, bleiben der Bevölkerung Langzeitfolgen wie durch Zyanid und Quecksilber verseuchtes Grundwasser.
Die Verstöße gegen das Recht auf Nahrung und Wasser standen bei Brigitte Reisenberger und Thomas Seifert auch am Anfang der Recherche für ihr "Schwarzbuch Gold - Gewinner und Verlierer im neuen Goldrausch". Doch "die Goldminenbranche", sagt Brigitte Reisenberger, "schert sich nicht besonders um schlechte Publicity, weil der Weg vom Gold bis zum Endkonsumenten so lange und intransparent und verworren ist, dass jemand, der ein Gold- oder Schmuckstück kauft, nicht wissen kann, wo das herkommt."