Radiogeschichten

"Zimmer". Erzählung von Antonio Tabucchi. Aus dem Italienischen übersetzt von Karin Fleischhanderl. Es liest Günter Lieder

Sie liegt einsam auf dem Bett, in dem ihre Eltern sie einst gezeugt hatten. Sie spielt die Kirchenorgel zur Zufriedenheit des Pfarrers. Sie hat keine Ansprüche mehr an ihr Leben. Sie pflegt ihren Bruder Guido und ahnt, dass ihre eigene Zukunft an ihr vorbeigegangen ist. Amelia ist genauso, wie man es von ihr erwartet hat. Aber ist das genug?

Antonio Tabucchi (Jahrgang 1943) war Übersetzer, Literaturwissenschafter und Schriftsteller, sein Roman "Erklärt Pereira" hat ihn - auch durch die Verfilmung mit Marcello Mastroianni in einer seiner letzten Rollen vor der Kamera Mitte der vergangenen Neunzigerjahre - weltberühmt gemacht.
Seine Erzählungen widmen sich oft kleinen Bewegungen des menschlichen Lebens, den Missverständnissen, die sich Individuen gegenseitig oder selbst bereiten.

1998 ist Tabucchi, der abwechselnd in Italien und Portugal lebte, mit dem Österreichischen Staatspreis für Literatur ausgezeichnet worden.

Service

Antonio Tabucchi, "Zimmer" aus "Kleine Missverständnisse ohne Bedeutung"; aus dem Italienischen übersetzt von Karin Fleischhanderl, DTV 1988, C 1996 Carl Hanser Verlag München-Wien

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