Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Recycling, Pfand oder einfach wegwerfen? Zur Nachhaltigkeit von verschiedenen Getränkeverpackungstypen. Gestaltung: Birgit Dalheimer

Noch Ende der 1990er Jahre gab es Mineralwasser in den heimischen Supermärkten zu über 90 Prozent in Mehrwegflaschen zu kaufen. Dieser Anteil ist inzwischen auf rund 20 Prozent gesunken. Die gläsernen Mineralwasser-Pfandflaschen sind beinahe ganz aus den Regalen verschwunden. Softdrinks gibt es schon lange nur mehr in Plastikflaschen, seit 2009 auch nur mehr in Einweg-Plastikflaschen. Der größere Teil davon landet im Restmüll, viele einfach weggeworfen irgendwo in der Landschaft.

"Die klassische Mehrwegflasche ist Einweg-Getränkeverpackungen nicht nur ökologisch, sondern unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten auch ökonomisch und sozial überlegen" lautet das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe zu Getränkeverpackungen, die Anfang 2012 präsentiert wurde. Gilt das Ergebnis auch für Österreich? In welchem Verhältnis stehen der Energieaufwand für Reinigung, Wiederbefüllung und Transport von Mehrweg-Verpackungen im Vergleich zum Ressourcenverbrauch bei Einwegflaschen oder Dosen? Welche Auswirkungen auf Materialverbrauch und Entsorgungsgewohnheiten hat ein verpflichtendes Pfandsystem auch bei Einweg-Verpackungen?

In den vergangenen Jahren gab es freiwillige Vereinbarungen zwischen Industrie und Handel, um den Mehrweg-Anteil wieder zu heben. Sie waren erfolglos. Zu verpflichtenden Maßnahmen konnte man sich aber bisher nicht durchringen. Im Sommer 2011 wurde ein im Auftrag des Umweltministeriums erarbeitetes Ökobonus-Modell präsentiert. Das Modell sieht mehrere Maßnahmen vor, die dazu führen sollen, den Anteil von Mehrweggetränkeverpackungen zu erhöhen. Umgesetzt wurde es bis heute nicht.

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