Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Gewinner der Krise? Lateinamerika im Aufschwung. Gestaltung: Marlene Nowotny

Die Länder Lateinamerikas scheinen zu den Gewinnern der weltweiten Finanzkrise zu zählen: sie verzeichnen die größten Zuwächse an Privatvermögen (im Jahr 2011 eine Steigerung um 10,6 Prozent) und die Direktinvestitionen in diesen Ländern nehmen laufend zu (um 35 Prozent im letzten Jahr). Auch die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) bescheinigt den Schwellenländern Lateinamerikas ein gutes Zeugnis. Während die Sparprogramme europäischer Regierungen verheerende Folgen für den Arbeitsmarkt haben, ist die Arbeitslosigkeit in vielen lateinamerikanischen Ländern zurückgegangen und die Arbeitsbedingungen scheinen sich in vielen Regionen stetig zu verbessern. Doch die Länder Lateinamerikas sind nicht nur mit ihrer positiven wirtschaftlichen Entwicklung in den Schlagzeilen. Die Staaten können die Drogenproduktion und den Drogenhandel nach wie vor nicht kontrollieren. Die Städte wachsen rasant und bilden riesige Slums. Und viele Lateinamerikaner haben weiterhin keinen Zugang zu einer umfassenden Gesundheitsversorgung oder Schulbildung.

Wird die gesamte Bevölkerung Lateinamerikas vom wirtschaftlichen Aufschwung dieser Schwellenländer profitieren können? Oder wird sich die soziale Kluft zwischen Reich und Arm weiter vergrößern? Diese Fragen wurden beim 54. Internationalen Amerikanisten Kongress, der im Juli in Wien stattgefunden hat, diskutiert.

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