Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Die Ballonfahrt. Wie Victor Hess die kosmische Strahlung entdeckte. Gestaltung: Armin Stadler

Im Morgengrauen des 7. August 1912 steigt bei Aussig an der Elbe ein Ballon in den Himmel auf. In der Gondel stehen drei Männer: der Ballonführer, ein Meteorologe und der österreichische Physiker Victor Franz Hess. Es ist bereits die siebente Ballonfahrt des 29-jährigen Wissenschafters vom österreichischen Radium-Institut in Wien. Hess erreicht 5.350 Meter und misst, dass die elektrische Leitfähigkeit der Luft mit der Höhe zunimmt. Da die natürliche Radioaktivität mit der Entfernung vom Erdboden abnimmt, kann nur eine ionisierende Strahlung aus dem Weltall dieses Phänomen erklären. Als der Ballon nach sechs Stunden östlich von Berlin landet, entsteigt ihm ein zukünftiger Physiknobelpreisträger.

1936 wird Hess für die Entdeckung "der kosmischen Strahlung" in Stockholm ausgezeichnet. Zwei Jahre später vertreiben ihn die Nazis nach Amerika, wo er seine Arbeit an der Fordham University in New York fortsetzt. Der tollkühne Ballonfahrer, leidenschaftliche Autofahrer und bekennende Boxfan stirbt 83-jährig in Mt. Vernon im Bundestaat New York.

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