Radiokolleg - Die digitale Anschrift

Über das Geschäft mit den Adressen (1). Gestaltung: Mariann Unterluggauer

Ohne Adresse geht im Internet gar nichts. Wenn man sich am digitalen Leben beteiligen will, dann braucht man davon nicht nur eine, sondern gleich mehrere. E-mail Adresse, Website-Adresse und selbst die Empfangsgeräte brauchen eine Adresse, um im Netzwerk gefunden zu werden. Dafür dürfen sie aber, im Gegensatz zum Postkasten, auch ihren Standort verändern. Im Internet spricht man auch nicht mehr von der einen Postadresse, sondern vom Adressraum, welcher gerade erweitert werden muss. Ganz einfach, weil man nie mit einem derartigen weltweiten Erfolg des Experiments Internet gerechnet hat. Aber das ist nicht die einzige Umstellung, an der derzeit im Netz gearbeitet wird. Anfang des Jahres begann das Feilschen um die Erweiterung der Internet Namen, der sogenannten "generic top level domains". Statt "mayer.at" könnte in Zukunft auch "mayer.rock" stehen. Vorausgesetzt es findet sich jemand, der bereit ist 185.000 US Dollar allein für den Antrag auf den Tisch zu legen. Adressen und deren Verwaltung sind im Internet nicht gratis. Ganz im Gegenteil. Adressen gelten im Internet als eine Art Gelddruckmaschine, die von so manchen Organisationen und Unternehmen nur allzu gerne weiter angekurbelt wird.

Service

wienbibliothek im rathaus, Sylvia Mattl Wurm, Alfred Pfoser (Hrsg.), Die Vermessung Wiens, Lehmanns Adressbücher 1859-1942, Metroverlag, 2011

Wiener Adressbücher, Lehmann online
Anton Tantner: Adressbüros im Europa der Frühen Neuzeit, Habilitationsschrift, Juli 2011
Paul Mockapetris: Domain names - Concepts and Facilities, RFC 882
Domain Requirements: RFC 920
ITU, International Telecommunication Regulation, WCIT-12
ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers)
IANA (Internet Assigned Numbers Authority)
RIPE (Réseaux IP Européens)

Sendereihe