Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Die Voyager-Sonden fliegen seit 35 Jahren durch das All
2. Selbstkontrolle des Gehirns als Therapie für Schwerstverbrecher
3. Kann Meditieren die Arbeit von Genen beeinflussen
4. Big Brother lebt in Singapur

Redaktion: Franz Tomandl

1. Kosmische Flaschenpost: Seit 35 Jahren fliegen die beiden Voyager-Sonden durch das All

Nächste Woche jährt sich ein besonderer Tag in der Raumfahrtgeschichte. Am kommenden Montag ist es 35 Jahre her, dass zwei der erfolgreichsten und mit Sicherheit längsten Missionen der Weltraumfahrt ihren Anfang nahmen. Am 20. August 1977 hat die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA die erste Sonde vom Typ Voyager auf die Reise geschickt, eine zweite, baugleiche Version 16 Tage später. Heute, nach mehr als drei Jahrzehnten, liefern sie immer noch Daten. Mit Frank Drake, Gründer des SETI-Instituts (Search for Extraterrestrial Intelligence), Ed Stone, California Institute of Technology, Voyager Project Scientist, Susan Dodd, Jet Propulsion Laboratory, Voyager Project Manager. Autor: Guido Meyer.

2. Selbstkontrolle des Gehirns als Therapie für Schwerstverbrecher

Wie kann man bei Schwerstverbrechern ein Verantwortungsgefühl wecken und Häftlinge so einen Schritt in Richtung Rehabilitation bringen? Der Tübinger Neuropsychologe Niels Birbaumer hat erste Erfolge damit, dass er den Betroffenen beibringt, ihre Gehirnaktivität über Rückmeldungen selber zu kontrollieren. Bei Schwerstverbrechern bedeutet das vor allem, dass sie lernen, die Angstschaltkreise im Gehirn wieder zu aktivieren. Hochgradig kriminelle Menschen haben nämlich meistens stumm geschaltete Angstareale. Deshalb fürchten sich nicht vor den Konsequenzen ihrer Taten, weder für sich noch für die Opfer. Niels Birbaumer hat eine auf Neurofeedback basierende Trainingstechnik entwickelt, die das ändern kann. Mit Niels Birbaumer, Neuropsychologe, Tübingen, Venedig. Autorin: Maria Mayer.

3. Kann Meditieren die Arbeit von Genen beeinflussen?

Bei entzündlichen Erkrankungen wurden mit Yoga und Meditation als alternativen Methoden bereits gute Ergebnisse erzielt. Ebenso greifen Mediziner häufig auf diese beiden Techniken zurück, wenn sie Leiden alter Menschen lindern wollen und setzen - bei einer ständig älter werdenden Gesellschaft - auch große Hoffnungen für die Zukunft in sie. Wenig allerdings weiß man über die biologischen Mechanismen, die diesen therapeutischen Erfolgen zu Grunde liegen. Speziell mit diesen Fragen beschäftigt sich die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen am UCLA Semel Institute for Neuroscience and Human Behavior in Los Angeles. Ergebnis der Studio, die soeben in der Zeitschrift "Psychoneuroendocrinologiy" veröffentlicht wurde: Tägliches Yoga reduziert Entzündungsmechanismen im Körper. Mit Leslie Migdal, Joey Townsend, Helen Lavretsky, geriatrische Psychiaterin, UCLA Semel Institute for Neuroscience and Human Behavior in Los Angeles. Autorin: Madeleine Amberger.

4. Big Brother lebt in Singapur

Stadtplaner, Informatiker, Designer und andere Wissenschaftler haben sich vor kurzem bei der Tagung "Stadt der Ströme" in Potsdam getroffen. Thematisiert wurde unter anderem - ganz allgemein - die Stadt als Raum von Möglichkeiten. In vielen Städten mit Goldgräberstimmung lassen sich darunter Massnahmen subsummieren, in schlechten Stadtvierteln eine soziale Durchmischung zu erzielen - Schlagwort: Gentrifizierung - um eine bessere Rendite für Investitionen zu bekommen. Es lassen sich unter dieses Motto "Möglichkeitsraum Stadt" allerdings auch Überwachungsmethoden bringen, um daraus Grundlagen für eine Verbesserung des städtischen Verkehrs zu gewinnen. Mit Till Nagel, Informatiker am interaction design lab, FH-Potsdam. Autor: Uwe Springfeld.

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