Tao - aus den Religionen der Welt

"Nur ein winziges Stück Haut" - Die religiöse Bedeutung der männlichen Beschneidung. Gestaltung: Markus Veinfurter

Im Judentum ist sie das zentrale Symbol für den Bund mit Gott, im Islam wird sie als Gebot Abrahams hochgehalten, und in der Urologie gilt sie als durchaus sinnvolle, wenn auch nicht immer unbedingt notwendige Maßnahme: die Beschneidung der männlichen Vorhaut.

Im Sommer wurden dann ganz andere Töne laut: Von Körperverletzung, Verstümmelung und Traumatisierung der Kinder war die Rede - als ein Gerichtsurteil aus Deutschland in Österreich für teils heftige Diskussionen sorgte.

Das Resultat war der demonstrative Schulterschluss von Judentum, Islam und Christentum - und ein klares Bekenntnis der Politik: Die Beschneidung von Buben im Kleinkindalter ist in Österreich auch aus rein religiösen Motiven, selbst ohne medizinische Indikation, straffrei zulässig.

Die Reihe "TAO - aus den Religionen der Welt" geht den Ursprüngen dieses jahrtausendealten Brauchs nach: Ist diese archaische Sitte im Jahr 2012 noch zeitgemäß? Oder ist sie ein letzter Rest einer Zeit, als Religion noch ganzheitlich, auch körperlich gelebt wurde - und sich noch nicht völlig spiritualisiert in den Bereich der Vernunft und des Verstandes zurückgezogen hatte?

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