Vom Leben der Natur
Bambusfresser und geschickter Kletterer. Die Zoologin Eveline Dungl über den Roten Panda.
Teil 2: Kletterkunststücke im dichten Geäst.
Gestaltung: Nora Kirschlager
30. Oktober 2012, 08:55
Sein gebräuchlichster Name ist Roter Panda, bekannt ist er aber auch unter dem Namen "Kleiner Panda" und - aufgrund seiner Ähnlichkeiten zu diesen Tieren - nennt man ihn auch "Katzenbär" und im englischen "firefox" (Feuerfuchs), wie den gleichnamigen Internetbrowser, in dessen Logo der rote Panda abgebildet ist.
Der rote Panda ist der einzige Vertreter der Familie der Katzenbären. Eine Zeit lang zählte man ihn zu den Kleinbären bzw. war er gemeinsam in einer "Familie" mit dem bekannteren großen, schwarz-weißen Panda. Die größte Gemeinsamkeit der beiden ist ihre Leidenschaft für Bambus - deshalb auch der aus dem nepalesischen stammende Name Panda, der Bambusfresser.
Roter und Großer Panda haben überdies auch einen so genannten "Pseudo-Daumen", einen sechsten Finger, mit dem sie geschickt etwas umgreifen können - zum Beispiel eben Bambushalme. Schließlich teilen sich die beiden Tiere auch einen ähnlichen Lebensraum - nämlich Gebiete in Nepal, Nordostindien, Bhutan Südchina und Nordmyanmar. Sowohl der Rote Panda als auch sein größerer Namensvetter müssen täglich viel ruhen, da ihr Hauptnahrungsmittel - der Bambus - nur wenig Energie liefert.
Wenn der rote Panda nicht gerade schläft, dann gilt seine Leidenschaft dem Klettern in hohen Bäumen. Dafür besitzt er stark behaarte Fußsohlen und spitze Krallen sowie für das Halten des Gleichgewichts einen langen, dicht behaarten Schwanz. Einmal im Jahr paart sich der Einzelgänger und dann kann man das sonst recht stille Wesen auch hören - und zwar durch hohe zwitschernde Laute.
In der freien Wildbahn gibt es heute nur mehr an die 10.000 erwachsene Rote Pandas. Sie gelten deshalb als bedrohte Tierart. Hauptprobleme sind die massive Rodung der Bambuswälder sowie Wilderei (aus dem Fell des roten Pandas werden Fellmützen und andere Kleidungsstücke hergestellt).
Service
Interviewpartnerin:
Dr. Eveline Dungl
Zoologische Abteilungsleiterin und Tiertrainerin
Tiergarten Schönbrunn
Tiergarten Schönbrunn
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