Radiogeschichten

"Der Ochs und der Esel". Von Benito Pérez Galdos. Aus dem Spanischen übersetzt von Gerda Theile-Bruns. Es liest Julia Gschnitzer

Vergeblich hat sich die kleine todkranke Celinina von ihrem Vater Ochs und Esel für ihre Krippe gewünscht. Doch himmlische Verfügung ermöglichen es ihr, auf die Erde zurückzukommen. Die Irdischen wissen nicht, wie ihnen geschieht.

Auch wenn diese Geschichte nicht darauf schließen lässt: Benito Pérez Galdós (1843 - 1920) gilt als beispielgebender Vertreter des Realismus. Stets der Autorität verhaftet war seine Familie: Der Großvater diente als Sekretär der Inquisition, der Onkel war Priester, der Vater Militär. Aufgewachsen in Las Palmas, soll Galdós ein frühreifes Kind gewesen sein, das mit sechs Jahren erste Lyrik schrieb.

Wie auch immer: Sein Studium der Rechtswissenschaften betrieb er nur halbherzig, wandte sich dem Theater zu, schrieb erste Bühnenstücke. Als Zeuge politischer Gewalttätigkeit wurde er Gegner des Bürgerkriegs und der Todesstrafe, was er auch journalistisch darlegte. Sein erster Roman, "La Fontana de Oro", gilt als Beginn des modernen Romans in Spanien. Wohl auch deshalb, weil seine Literatur häufig der Zeitgeschichte seines Landes verhaftet war.

Service

Benito Pérez Galdós, "Der Ochs und der Esel" aus: "Weihnachten. Prosa aus der Weltliteratur". Hsg. von Bernhard Heinser, Manesse 2002 (Ursprünglich aus "Spanische Erzähler vom 14. bis 20. Jahrhundert", Manesse 1979, aus dem Spanischen übersetzt von Gerda Theile-Bruns)

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