Logos - Theologie und Leben
"Was glauben Sie?" - Der Theologe Fulbert Steffensky. Gestaltung: Johannes Kaup
6. Juli 2013, 19:05
Vor 80 Jahren, am 7. Juli 1933, wurde er in Rehlingen im Saarland geboren und katholisch getauft: der sprachgewaltige Schriftsteller-Theologe Fulbert Steffensky. Doch neben der katholischen schien ihn immer auch schon die evangelische Kirche zu faszinieren. Nach einem Studium der katholischen und evangelischen Theologie trat er zunächst in einen Orden ein und lebte 13 Jahre lang als Benediktinermönch in der Abtei Maria Laach. 1969 aber konvertierte Steffensky zum lutherischen Bekenntnis und heiratete die evangelische Theologin Dorothee Sölle, die damals zu einer der Wortführerinnen eines politisch engagierten Christentums aufstieg.
Steffensky promovierte 1972 an der Ruhr-Universität in Bochum. Mit seiner Frau Dorothee Sölle begründete er 1969 das Politische Nachtgebet, das von 1968 bis 1972 regelmäßig in der Kölner Antoniterkirche abgehalten wurde. Seine erste Professur für Erziehungswissenschaft hatte er von 1972 bis 1975 an der Fachhochschule Köln. 1975 wechselte er als Professor für Religionspädagogik am Fachbereich Erziehungswissenschaft an die Universität Hamburg, wo er 1998 emeritierte. Fulbert Steffensky lebt heute in Luzern in der Schweiz.
Bekannt wurde Steffensky vor allem durch seine zahlreichen Bücher: "Gott und Mensch - Herr und Knecht?" (Hamburg, 1973), "Wo der Glaube wohnen kann" (Stuttgart, 1989), "Das Haus, das die Träume verwaltet" (Würzburg, 1998), "Die zehn Gebote. Anweisungen für das Land der Freiheit" (Würzburg, 2003), "Mut zur Endlichkeit; Untertitel: Sterben in einer Gesellschaft der Sieger" (Stuttgart, 2007), "Gedächtnis - Hoffnung: die Geschwister des Augenblicks" (Luzern, 2010); "Gewagter Glaube" (Stuttgart, 2012)
Auf dem 32. Evangelischen Kirchentag 2009 und dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München 2010 forderte Steffensky ein gemeinsames Abendmahl von katholischen und evangelischen Christen. Johannes Kaup hat Fulbert Steffensky anlässlich seines 80. Geburtstags zu seinem Glauben gefragt.