Betrifft: Geschichte

Der Weg in die Moderne - Die Entwicklung des Iran seit dem 19. Jahrhundert. Mit Dr. Afsaneh Gächter (ÖAW). Gestaltung: Martin Adel

Der Iran geriet zwar nie in unmittelbare Abhängigkeit der europäischen Kolonialmächte, jedoch zunehmend unter deren Einfluss. War der noch vorindustrielle Staat etwa ab der Mitte des 19. Jahrhunderts gezwungen, russischen und englischen Industrie-Importen Sonder-Konzessionen zuzugestehen (was das traditionelle heimische Handwerk ruinierte), so verständigten sich England und Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts darauf, den Iran faktisch in drei Zonen aufzuteilen.

Russland besetzte den Norden; England den Süden (mit den Ölquellen). Das Zentrum blieb zunächst frei von äußeren Oppressionen, bis sich die junge städtische Verfassungsbewegung gegen die gewaltsame Auflösung des Parlaments zur Wehr setzte. Russische Truppen erstickten den bürgerlich demokratischen Aufstand (1911), und England erzwang die Auflösung des pro-deutschen Parlaments (1915). Der Iran versank im Chaos. Es war die Stunde des Militärs. Die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts herrschende Kadscharen-Dynastie wurde gestürzt, und Riza Schah Pahlewi machte sich zum neuen Kaiser (1925); gestützt auf das Wohlwollen der Westmächte.

Die weitere Entwicklung ist bekannt; die Hintergründe zur angeblich schiitischen Revolution (1979) weniger. Immerhin hatte die vereinigte Opposition den Schah zur Flucht gezwungen. Aber die inneren Konflikte harren weiterhin einer demokratischen Lösung. - Wen wunderts, bei der Geschichte?

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