Radiokolleg - Minimal, Micro, Müll, Maschine

29. August 2013, 09:45

Anhand von vier Komponisten zeichnet das Radiokolleg die Entwicklungen der US-amerikanischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts nach.

- Edgar Varèse: 1883 in Paris geboren, nahm er 1927 die amerikanische Staatsbürgerschaft an und gilt seither als einer der wichtigsten amerikanischen Komponisten seiner Zeit. Varèse steht mit seiner Biografie prototypisch für Veränderungen seiner Zeit. Paris, bis in die 1920er Jahre noch Welthauptstadt der Kunst, verlor zunehmend an Bedeutung und New York stieg zur Weltmetropole moderner Kunst auf. Varèse setzt in seiner Musik auf die Kraft der Maschinen - und gilt heute als "Vater der elektronischen Musik".

- Harry Partch: 1901 geboren gilt Harry Partch als einer der ersten westlichen Musiker, der sich der mikrotonalen Musik zuwandte. Um seine Stücke aufführen zu können, erfand und baute Partch eigene Instrumente.

- Lou Harrison: 1914 geboren erweiterte Harrison das Instrumentarium und die musikalischen Formen, indem er beispielsweise in seinen Schlagzeugstücken Gegenstände wie Bremszylinder, Metallrohre, Blumentöpfe und Mülleimer einsetzte. Zudem schrieb er Werke für die Instrumentierung von Gamelan-Orchestern und verwendete mittelalterliche Tänze und Rituale der Navaho-Indianer, frühe kalifornische Missionsmusik oder die Hofmusik Koreas in seinen Werken.

- La Monte Young: 1935 in Bern geboren, gilt La Monte Young als der herausragende Vertreter der Minimal Music. La Monte Young übte trotz seines klassischen Ansatzes nachhaltigen Einfluss auf zahlreiche Alternativ-, Punk- und Rockmusiker aus. So benennen ihn John Cale, der Mitglied in Youngs Ensemble "Dream Syndicate" war, und Lou Reed von den damaligen Velvet Underground als frühe Inspirationsquelle.

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