Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Aktuelle Therapiestrategien gegen Bluthochdruck

Hypertonie, der Bluthochdruck, tut nicht weh. Lange Zeit nicht. Aber die Folgeschäden, die sich an Herz, Gefäßen, Augen oder Nieren nach jahrelang bestehendem Überdruck im Blutkreislauf zeigen, sind schwerwiegend. Auch die entwickeln sich vorerst schleichend und werden daher oft (zu) spät erkannt.
Als "silent killer" bezeichnet, gehört der Bluthochdruck zu den klassischen Zivilisationskrankheiten. Er gilt "als Risikofaktor Nummer 1" für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen.
In den meisten Fällen liegt Bluthochdruck keine organische Störung zugrunde - mit anderen Worten: Auch nach genauer Untersuchung ist keine Ursache zu finden. Diese Form wird als essentielle ("primäre") Hypertonie bezeichnet. Betroffen sind vor allem Personen, in deren Familien Bluthochdruck gehäuft vorkommt und die zu Übergewicht neigen. Zu wenig Bewegung, Rauchen oder ungesunde Ernährungsgewohnheiten schaffen weitere Risikofaktoren, die gemeinsam mit der Hypertonie eine fatale Kombination darstellen. Denn der Zustand der Gefäße - und damit auch die Lebenserwartung - hängt nun mal von der Höhe des Blutdruckes ab. Zudem schädigt ein erhöhter Blutdruck die Nieren, bis diese ihren Dienst quittieren.
Informationskampagnen von Gesundheitsbehörden und Ärzteschaft scheinen bislang ins Leere zu laufen. Denn obwohl Mediziner über effektivere Behandlungsmethoden verfügen als in den vergangenen Jahrzehnten, sind viele Betroffene nicht bereit, sich behandeln zu lassen. Da spielen natürlich auch die Nebenwirkungen wie Müdigkeit, mangelnde Leistungsfähigkeit etc. in den ersten Wochen der medikamentösen Blutdrucksenkung eine Rolle.
Die neuesten Leitlinien geben einen systolischen Zielwert von 140/90 mm Hg (bislang 130/90) an, der tunlichst nicht überschritten werden soll. Dieser Schritt erfolgte aus mehreren Gründen. Erstens: Bei Menschen, deren Blutdruck sehr tief gesenkt wird, wird das Risiko für Herzkreislauferkrankungen nicht geringer. Zweitens: Bei sehr tiefen Blutdruckwerten kann es zu einer bestimmten Form des Glaukoms (Grüner Star) kommen. Drittens: Für die Behandler und die Behandelten ist es sehr frustrierend, wenn die Zielwerte sehr niedrig angesetzt werden und somit trotz aller Bemühungen kaum erreicht werden können.
Die wichtigste Rolle bei der Therapie spielen die Betroffenen selbst. Sie müssen täglich mehrmals den Blutdruck messen, da dieser im Tagesverlauf stark schwankt und nur ein Durchschnittswert aussagekräftig ist - einzelne Messungen in der Ordination eines Arztes haben keine Bedeutung.
Und eine zweite wirksame Maßnahme steht allen Bluthochdruck-Patientinnen und -Patienten zur Verfügung: Wie eine österreichische Studie ergeben hat, ist die Reduktion von Übergewicht eine der effektivsten Maßnahmen, den Blutdruck zu senken.
Radiodoktor Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz informiert Sie dieses Mal über die aktuellen Therapieempfehlungen und über jene Lebensstilmaßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um den Druck in Ihren Arterien in den Normalbereich zu bringen.

Eine Sendung von Dr. Ronny Tekal.
Redaktion: Dr. Christoph Leprich

Service

Univ.-Prof. Dr. Dieter Magometschnigg
Facharzt für Innere Medizin und klinische Pharmakologie
Institut für Hypertoniker
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Tel: +43/1/408 45 11
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Dieter Magometschnigg

Univ.-Prof.in Dr.in Sabine Schmaldienst
Klinische Abteilung für Nephrologie und Dialyse
Univ.-Klinik für Innere Medizin III
AKH Wien
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/404 00/4391
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Österr. Gesellschaft für Nephrologie

Österreichische Gesellschaft für Hypertensiologie
Deutsche Hochdruckliga
Dieter Magometschnigg - Blutdruck-Supervision via SMS
Deutsche Nierenstiftung - Niere und Blutdruckgclid=CKncu9rhhrsCFc1V3godvAMA8A#c108
Deutsches Diabetes Zentrum
Österreichischer Herzverband
Netdoktor zur Behandlung von Hypertonie
Augenklinik Dresden: Infos zum grünen Star - Niederdruckhypertonie
Internisten im Netz - Medikamentöse Behandlung von Bluthochdruck

Anke Nolte, "Bluthochdruck: Vorbeugen, erkennen, behandeln", Verlag Stiftung Warentest 2010

Ramon Martinez, "Bluthochdruck selbst senken in 10 Wochen", Schluetersche Verlagsgesellschaft 2010

Martin Middeke, Klaus Völker, Claudia Laupert-Deick, "Bluthochdruck senken ohne Medikamente: Ihr Blutdruck-runter-Programm - Risikofaktoren erkennen und ausschalten",
Trias Verlag 2010

Claudia Berger, "Blutdruck senken ohne Medikamente - Natürliche Heilverfahren und Maßnahmen zur Selbsttherapie", CreateSpace Independent Publishing Platform 2013

Johannes Mann, "Der große TRIAS-Ratgeber für Nierenkranke",
Trias Verlag 2008

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