Ambiente

Reisen mit Ö1. Ambiente Spezial: Mythos Südsee - Französisch Polynesien besinnt sich auf seine Traditionen. Der Versuch einer Annäherung. Von Michael Marek und Saskia Guntermann. Redaktion: Ursula Burkert

"Auf solcherlei Art fließt das Leben der Tahitier in einem beständigen Kreislauf von mancherlei reizendem Genusse dahin. Sie bewohnen ein Land, wo die Natur mit schönen Gegenden sehr freigiebig gewesen, wo die Luft ständig warm, aber durch frische Seewinde stets gemäßigt und der Himmel fast ständig heiter ist. Ein solches Klima und die gesunden Früchte verschaffen den Bewohnern Stärke und Schönheit des Körpers. Sie sind alle wohlgestaltet und von schönem Wuchs. Ihre Gesichtsbildungen sind angenehm und heiter, große Augen, gewölbte Augenbrauen und eine vorstehende Stirn geben ihnen ein edles Aussehen." So schrieb der deutsche Naturforscher, Ethnologe und Revolutionär Johann Georg Forster über Tahiti und seine Bewohner/innen.

1767 wurde sie entdeckt: die Perle der Südsee. Weiße Strände, rauschende Bäche und üppige Pflanzen formen eine idyllische Landschaft. Tahiti, Bora Bora, Moorea - das klingt nach Südsee pur, nach bunter Unterwasserwelt und weißem Sand unter Palmen. Seit über zwei Jahrhunderten schwärmen Entdecker/innen, Dichter/innen, Maler/innen und Abenteurer/innen aus aller Welt vom Land der edlen Wilden. Südseezauber und freie Liebe, ein Leben im Einklang mit der Natur. Bora Bora und Tahiti Aloa Oe - die Klischees über die Südsee haben einen banalen Grund: Sie sind so abgelegen. Man kann sich nur schwer davon überzeugen, wie es dort wirklich ist - 17.000 Kilometer von Europa entfernt und rund 20 Stunden Anreise.

Wie sieht es heute aus auf Tahiti und Französisch-Polynesien? Was ist aus dem großen Volk der Seefahrer/innen geworden, was ist von seiner Kultur und Sprache übriggeblieben? Ambiente unternimmt eine Entdeckungsreise ins Museum des französischen Malers Paul Gauguin; klärt, was es mit dem Schwarzen Gold von Fakarawa auf sich hat, und macht einen Lokalaugenschein im Schildkröten-Krankenhaus von Moorea vor, der Nachbarinsel Tahitis.

Französisch Polynesien liegt etwa 17.000 km von Europa entfernt im Herzen der Südsee und besteht aus insgesamt 118 Inseln und Atollen. Diese erstrecken sich über ein Meeresgebiet von vier Millionen qkm, was ungefähr der Fläche Westeuropas entspricht. Die Fläche aller Inseln und Atolle zusammengefügt wäre nicht viel größer als Mallorca.
Die 118 Inseln verteilen sich auf fünf unterschiedliche Archipele: Gesellschaftsinseln, Tuamotu-Archipel, Marquesas-Inseln, Austral-Inseln und Gambier-Inseln.

Die nördlichsten Inseln liegen auf etwa 5° südlicher Breite, die südlichsten auf etwa 23° südlicher Breite. Von diesem zu Frankreich gehörenden Überseeterritorium kennt man oft nur die legendären Inseln Tahiti (Archipel der Gesellschaftsinseln, Inseln über dem Wind) und Bora Bora (Inseln unter dem Wind). Doch jeder Archipel besitzt einen ganz eigenen Charakter in Abhängigkeit von Unterschieden bezüglich Geographischer Lage, Klima, Geologie, Wirtschaft und Kultur.

Das wichtigste Kulturfestival, das "Heiva" (tahitianisch für Festival), wird alljährlich im Sommer gefeiert, um alte Traditionen zu pflegen, polynesische Bräuche zu erhalten und an die Nachwelt weiterzugeben. Für Urlauber sind die Feierlichkeiten die beste Möglichkeit, einen außergewöhnlichen Einblick in die Traditionen der Inselwelt zu erhalten.
In Papeete gibt es eine reiche Auswahl internationaler und französischer Restaurants. Kleine Imbisswagen, "les Roulottes", verkaufen abends am Hafen preisgünstige und leckere Gerichte und die Cafés, die am Boulevard Pomare aufgereiht sind, bieten ebenfalls kleine Gerichte an. Traditionelle Speisen sind z.B. Brotfruchtgerichte, Poisson Cru (roher Fisch, der eine Stunde in Zitronensaft mariniert und mit Kokosmilch serviert wird) sowie Fafa (Taroblätter).

Service

Bücher:
Dora Thornton, Jonathan Bate: "South Pacific". Lonely Planet Publications, vierte Auflage, 2009
Karl von den Steinen: "Die Marquesaner und ihre Kunst: Studien über die Entwicklung primitiver Südseeornamentik nach eigenen Reiseergebnissen und dem Material der Museen". Fines Mundi, 2006
Herman Melville: "Taipi. Abenteuer in der Südsee." Aufbau Tb, 2001


Auskunft im Internet:

Tahiti-Tourisme
Faafaite
Temanaotemoana
Radio 1


Musée Paul Gauguin
PK 51, 2 Papeari
Tel : +689 57 10 58 / Fax +689 57 10 42
Geöffnet täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr


Einige nützliche Ausdrücke auf Tahitianisch
Die Tahitianer freuen sich, wenn Besucher versuchen, ihre Sprache zu sprechen
Aita - Nein
E - Ja
Mauruuru - Danke
Ia Orana - Guten Tag
Nana - Auf Wiedersehen
Maeva - Willkommen
Maitai? - Wie geht's?
Marae - heilige Stätte
Motu - Inselchen
Tiare - Nationalblume und Symbol für Tahiti und ihre Inseln
Tiki - Statue aus Stein


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Sendereihe

Übersicht

  • Reisen

Playlist

Komponist/Komponistin: Traditional
Bearbeiter/Bearbeiterin: Kapono Beamer
Titel: Tahitian drums (b)
Ausführende: Tunui's Polynesians
Länge: 01:09 min
Label: SONOTON SAS 051

Komponist/Komponistin: Traditional
Bearbeiter/Bearbeiterin: Kapono Beamer
Titel: Tahitian drums (a)
Ausführende: Tunui's Polynesians
Länge: 00:49 min
Label: SONOTON SAS 051

Komponist/Komponistin: Stewart Copeland
Titel: Argument with Make
Orchester: Filmorchester
Länge: 01:00 min
Label: Milan/BMG 214402

Komponist/Komponistin: Stewart Copeland
Titel: Race to Moto Nui / a.d. Film 'Rapa Nui
Ausführende: Filmorchester
Länge: 01:00 min
Label: Milan 214402

Komponist/Komponistin: Stewart Copeland
Titel: (Rapa Nui) Ay manu wata hai
Ausführende: Unbekannt
Länge: 01:00 min
Label: Milan CD 74321214402

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