Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Schutz vor gefährlichen Blutgerinnseln

Die Gerinnung des Blutes ist für den Menschen lebensnotwendig, um beispielsweise im Falle einer Verletzung das Verbluten zu verhindern. Die Fähigkeit unseres Blutes zu verklumpen kann aber auch durch die Bildung von Thromben oder durch Embolien lebensgefährliche Zustände verursachen. Thromben können sowohl im arteriellen als auch im venösen Teil des Blutsystems entstehen. Als Beispiel für ersteres sei der Herzinfarkt genannt - venöse Thrombosen treten am häufigsten in den tiefen Beinvenen auf.
Einen bedeutenden, nach wie vor sehr unterschätzten Risikofaktor für die Bildung einer Thrombose stellt das Vorhofflimmern dar. Dieses fördert die Entstehung von Blutgerinnseln im Vorhof des Herzens, die in weiterer Folge vor allem zu schweren Schlaganfällen führen können.

Geeignete Medikamente können vor Thrombosen schützen. Dazu gehören Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien) wie Heparin oder die so genannten Vitamin-K-Antagonisten Marcumar® und Sintrom®, aber auch Blutplättchenhemmer wie Acetylsalicylsäure (Aspirin) und Clopidogrel. In den letzten Jahren wurden die Gerinnungshemmer um die neuen oralen Antikoagulanzien, NOAKs, erweitert. Letztere sind im Vergleich zu Marcumar®/Sintrom® einfacher zu handhaben. Dennoch bergen alle diese Medikamente die Gefahr, Blutungen zu verursachen - vor allem im Gehirn und im Magen-Darm-Trakt. Die Initiative "Arznei & Vernunft" hat kürzlich Empfehlungen veröffentlicht, die Ärzten und Patienten den Umgang mit Antikoagulanzien und Blutplättchenhemmern erleichtern sollen.

Diesmal diskutiert Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos mit ihren Gästen über die Erkrankungen, die eine Gerinnungshemmung erfordern und darüber, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Medikamente bieten.

Eine Sendung von Dr. Michaela Steiner.
Redaktion: Dr. Christoph Leprich

Service

Univ.-Prof.in Dr.in Ingrid Pabinger-Fasching
FÄ für Innere Medizin, Zusatzfach Hämatologie und Onkologie
Stv. Leiterin der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie
Univ.-Klinik für Innere Medizin I
Medizinische Universität/AKH Wien
Tel.: +43/1/40 400-4448
E-Mail
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Prim. Univ.-Prof. Dr. Wilfried Lang
FA für Neurologie und Psychiatrie
Vorstand der Abteilung für Neurologie, Neurologische Rehabilitation und Akutgeriatrie
KH Barmherzige Brüder
Tel.: +43/1/21 121-3240
E-Mail
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Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Weidinger
FA für Innere Medizin und für Kardiologie
Vorstand der 2. Medizinischen Abteilung mit allgemeiner und internistischer Intensivmedizin
Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft
Krankenanstalt Rudolfstiftung
Tel.: +43/1/711 65-2207
E-Mail
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Anlaufstellen:
Allgemeine Hämostaseologische Ambulanz
Universitätsklinik für Innere Medizin I/AKH Wien
Ort: Leitstelle 6i, Ebene 6, Rotes Bettenhaus
Medizinische Universität/AKH Wien
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/40 400-4497 (Mo.-Fr. werktags, 8-13 Uhr, Anm. bis 10:30)

2. Medizinische Ambulanz
Krankenanstalt Rudolfstiftung
Ort: Ambulanzbereich Erdgeschoß hinter dem Buffet
Juchgasse 25
A-1030 Wien
Tel.: +43/1/711 65-2210 (Mo.-Fr. 8-13 Uhr, nach Voranmeldung)

Allgemeine Neurologische Ambulanz
KH Barmherzige Brüder
Johannes von Gott-Platz 1
A-1020 Wien
Tel.: +43/1/21121-3183 (Mo., Di., Mi., Fr. 8:30-12 Uhr, Do. 9-12 Uhr, nach Voranmeldung)

Österreichischer Herzfonds
Türkenstraße 12/3
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/405 91 55
Fax: +43/1/405 91 56
E-Mail: office@herzfonds.at
Homepage: http://www.herzfonds.at/index.html

Neue orale Antikoagulanzien (Dt. Ärzteblatt)
KHK plus Vorhofflimmern: Genügt orale Antikoagulation? (Ärztezeitung)
Blutgerinnsel (Aponet.de)
Bundesministerium für Gesundheit: Patientenbroschüre Vorhofflimmern
Vorhofflimmern (Gesundheit.gv.at)

Nora Kircher, Leben mit Blutverdünnern: Gesunde Ernährung mit wenig Vitamin K und über 180 Rezepten.Hädecke 2010

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