Texte - neue Literatur aus Österreich

"Ferner war nie ein Land". Von Gabriele Bösch. Es liest die Autorin. Gestaltung: Annette Raschner

Umar, ehemals Literaturprofessor an einer tschetschenischen Schule, lebt vorübergehend in einem Vorarlberger Flüchtlingsheim. Mit seinen tschetschenischen Mitbewohnern lebt er auf Distanz, weil er nicht weiß, wie sie sich im Krieg verhalten haben.

Umar hört die Stimme seiner Frau Amina, über deren und ihrer gemeinsamen Tochter Tahissas Verbleib im Krieg er nicht wirklich etwas weiß. Diese Stimme sagt: Krieg ist männlich, Widerstand ist weiblich. Erst wenn die Frauen aufhören, ihre Männer in ihren patriarchalischen Strukturen zu unterstützen, wird es keinen Krieg mehr geben. Anhand dieses erzählten Widerstands vergleicht Umar die Strukturen seines Landes mit jenen, auf die er in Vorarlberg trifft ...

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Gabriele Bösch, "Ferner war nie ein Land", unveröffentlicht

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