Von Tag zu Tag

Digitale Selbstvermessung und die Sehnsucht nach einem perfekten Leben. Gast: Prof. Dr. Stefan Selke, Soziologe. Moderation: Andreas Obrecht. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79.

"Lifelogging" bezeichnet einen weltweiten Trend, das eigene Leben durch digitale Systeme ständig selbst zu überwachen und daraus Schlüsse auf dessen Optimierung zu ziehen. Von der Sammlung biometrischer Daten, über den Einsatz von den Tagesablauf dokumentierenden Minikameras bis hin zu Smartphone-Apps, die dem Nutzer anzeigen, wann zu wenig geschlafen, zu viel getrunken oder gerade optimal Sport oder Sex betrieben wurde, reicht das digitale Arsenal der neuen Technologien. Nicht selten werden die Ergebnisse der Selbstüberwachung in digitalen Communities mit anderen geteilt - wobei unklar ist, was geschieht, wenn diese Daten in falschen Händen - oder besser - auf falschen Servern landen.

Der Soziologe Stefan Selke ist in seinem neuen Buch "Lifelogging. Wie die digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändert" den Versprechungen, aber auch Abgründen dieser Technologien auf den Grund gegangen. Der Flüchtigkeit, der Unvollständigkeit, der Vergänglichkeit des Lebens will "Lifelogging" Perfektion, Optimierung und ewiges digitales Gedächtnis entgegensetzen - mit zum Teil schon heute absehbaren Konsequenzen. Stefan Selke ist zu Gast bei Andreas Obrecht.

Service

Buch:
Stefan Selke: Lifelogging. Wie die digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändert. Econ Verlag, Berlin, 2014.

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