Aus dem Konzertsaal
ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Dirigent: Cornelius Meister; Andreas Planyavsky, Flöte; Richard Zottl, Oboe; Siegfried Schenner, Klarinette; David Seidel, Fagott; Johann Plank, Trompete; Péter Keserü, Horn; Sascha Hois, Posaune.
Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zu "Fidelio" Frank Martin: Konzert für sieben Bläser, Schlagwerk und Orchester Richard Strauss Ein Heldenleben op. 40 (aufgenommen am 13.April im Stefaniensaal des Grazer Congress' in Dolby Digital 5.1 Surround Sound). Präsentation: Franz Josef Kerstinger
17. April 2015, 19:30
"Da Beethovens 'Eroica' bei unseren Dirigenten so sehr unbeliebt ist und daher nur mehr selten aufgeführt wird, componiere ich jetzt, um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, eine größere Tondichtung, 'Heldenleben' betitelt (zwar ohne Trauermarsch, aber doch in Es-Dur, mit sehr viel Hörnern, die doch einmal auf den Heroismus geeicht sind)."
Bei kaum jemandem ist es so schwierig, die Grenze zu ziehen zwischen ernst gemeint oder doch als milder Witz gedacht wie bei Richard Strauss. Und ganz in diesem Sinne, weil es ihm offensichtlich auch selbst so ging, schrieb er nach der Uraufführung von "Heldenleben" und nach dem Aufkommen der Kritik nur sehr vage, das Stück sei eine monströse Selbstverherrlichung an seinen Vater, er, also Richard Strauss selbst, sei "nur teilweise" ident mit diesem Helden.
Über "Ein Heldenleben" von Richard Strauss aus 1898 ließe sich diesbezüglich viel erzählen, also über die vermeintliche oder echte Identifizierung des bekanntermaßen nicht unselbstsicheren Komponisten mit diesem Helden. Dass eine Geschichte - im ganz klassischen Sinn einer Narration - erzählt wird, ist klar und unwidersprochen. Die Titel der sechs Abschnitte mögen zwar gar nicht von Strauss sein, aber um Held und Gegner, Held und seine Frau, Held und seine Suche nach sich selbst geht es in jedem Fall. Das Schönste weil Widersprüchlichste an der ganzen Geschichte ist aber die Strauss'sche Verschränkung von zwei Titelfiguren, von Don Quixote und dem Helden, also der vermeintlich traurigen und der vermeintlich siegreichen Gestalt. Richard Strauss schreibt an den beiden Werken gleichzeitig und verwebt schlussendlich in das Leben seines Helden eine entscheidende Menge Emotion und Themen seines Anti-Helden. Ein wahres Heldenleben.
(Christian Scheib)
Service
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Sendereihe
Playlist
Komponist/Komponistin: Ludwig van Beethoven /1770 - 1827
Titel: Ouvertüre zur Oper "Fidelio", op. 72b
Orchester: ORF Radiosymphonieorchester Wien
Leitung: Cornelius Meister /Dirigent
Länge: 06:18 min
Label: Breitkopf & Härtel
Komponist/Komponistin: Frank Martin /1890 - 1974
Titel: Konzert für sieben Bläser, Pauken, Schlagwerk und Orchester (1949)
* I. Allegro (6.56) <5>
* II. Adagietto (6.50) <6>
* III. Allegro vivace (7.02) <7>
Solist/Solistin: Andreas Planyavsky /Flöte
Solist/Solistin: Richard Zottl /Oboe
Solist/Solistin: Siegfried Schenner /Klarinette
Solist/Solistin: Péter Keserü /Horn
Solist/Solistin: Sascha Hois /Posaune
Solist/Solistin: Johann Plank /Trompete
Orchester: ORF Radiosymphonieorchester Wien
Leitung: Cornelius Meister /Dirigent
Länge: 21:00 min
Label: Universal Edition; LM
Komponist/Komponistin: Richard Strauss /1864 - 1949
Titel: Ein Heldenleben, op. 40
Solist/Solistin: Maighread McCrann /Solovioline
Orchester: ORF Radiosymphonieorchester Wien
Leitung: Cornelius Meister /Dirigent
Länge: 45:24 min
Label: Boosey & Hawkes; LM (Sessler)
Komponist/Komponistin: Olivier Messiaen /1908 - 1992
Titel: Les offrandes oubliées
Untertitel: Méditation symphonique <2>
Orchester: ORF Radiosymphonieorchester Wien
Leitung: Bertrand de Billy /Dirigent
Länge: 12:42 min
Label: Durand; LM (UE)
Komponist/Komponistin: Wolfgang Amadeus Mozart /1756 - 1791
Titel: Konzert für Flöte und Harfe mit Orchester in C-Dur, KV 299
* I. Allegro <4> (00:10:32)
* II. Andantino <5> (00:08:21)
* III. Rondeau: Allegro <6> (00:10:04)
Solist/Solistin: Erwin Klambauer /Flöte
Solist/Solistin: Anna Verkholantseva /Harfe
Orchester: ORF Radiosymphonieorchester Wien
Leitung: Bertrand de Billy /Dirigent
Länge: 29:05 min
Label: Breitkopf & Härtel
Komponist/Komponistin: Johannes Brahms /1833 - 1897
Bearbeiter/Bearbeiterin: Arnold Schönberg /1874 - 1951
Titel: Klavierquartett Nr. 1 in g-Moll, op. 25
Untertitel: Bearbeitung für Orchester
* III. Andante con moto <4> (00:10:09)
* IV. Rondo alla zingarese <5> (00:09:11)
Orchester: ORF Radiosymphonieorchester Wien
Leitung: Michael Boder /Dirigent
Länge: 19:11 min
Label: Sikorski; LM