Betrifft: Geschichte

Was geschah in Srebrenica? Völkermord in einer Enklave. Mit Vedran Dzihic, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien; österreichisches Institut für internationale Politik" (oiip).
Gestaltung: Martin Adel

Ca. 8.000 bosniakische Männer und Jugendliche im Alter zwischen 13 und 78 Jahren wurden im Juli 1995 wurde unter der Führung von Ratko Mladic von der Armee der Republika Srpska (Vojska Republike Srpske, VRS), der Polizei und serbischen Paramilitärs und trotz Anwesenheit von vor allem niederländischen Blauhelmsoldaten ermordet.

Mit "Srebrenica" haben Kriegsverbrechen einen neuen Namen bekommen. Das Massaker wurde von UN-Gerichten (gemäß UN-Konvention von 1951) als Völkermord eingestuft und zog eine Reihe von internationalen Strafverfahren nach sich. Dass sich die Massenexekutionen über mehrere Tage hin in einer UN-Schutzzone ereignen konnten, erhöhte die internationale Betroffenheit. Es war verstörend, dass sich fast genau 50 Jahre nach dem Schaudern bei der Befreiung von NS-Konzentrationslagern noch einmal in Europa - und dazu unter den Augen von Schutztruppen! - eine solche Massenvernichtung von Menschen zutragen konnte.

Das wirft auch heute noch Fragen auf: Wie ist es dazu gekommen? Was und wie ist das geschehen? Immerhin die Einrichtung einer Schutzzone, der Einmarsch der bosnisch-serbischen Einheiten in diese Schutzzone, Flucht, humanitäre Krise, Abtransport der Frauen, Kinder und Alten, Internierung der Männer und schließlich der versuchte Ausbruch aus dem Kessel, diese Zuspitzung der Lage bis zum Massenmord Mitte Juli 1995 zog sich über mehr als zwei Jahre.

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