Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

1. Industriekrimi und Gesundheitsgefährdung - Wann reagieren die Behörden endlich auf den Abgasschwindel?
2. Hinter jeder Tür eine Persönlichkeit - Unterwegs mit einer mobilen Krankenschwester

1. Industriekrimi und Gesundheitsgefährdung - Wann reagieren die Behörden endlich auf den Abgasschwindel?

Der sogenannte VW-Abgas-Manipulationsskandal hat viele spannende Seiten.
Über die wohl wichtigste wurde bisher nur wenig gesprochen. Nämlich die Auswirkungen auf die Gesundheit. Immerhin geht es um Stickoxide, also hauptsächlich NO (Stickstoffmonoxid) und NO2 (Stickstoffdioxid) und beide sind gesundheitsschädigend. Außerdem können Stickoxide die Ozonproduktion erhöhen und es kommt über Umwege zu einer Erhöhung der Feinstaubmenge.
Kurz zu den bisher bekannten Fakten: Die von VW in bestimmte Diesel-Modelle eingebaute Software hat erkannt, ob gerade ein Abgas-Test durchgeführt wird und hat den Motor in der Testsituation so gesteuert, dass kaum Abgase erzeugt wurden. Unter den realen Fahrbedingungen liegt die Abgasproduktion das 8 bis 20-fache über den Testwerten.
Es mehren sich die Verdachtsmomente, dass weitere Dieselmotor-Modelle von VW mit dieser Schummelsoftware ausgestattet wurden, bzw. ist noch nicht klar, ob nicht auch weitere Autohersteller in ähnlicher Weise betrügen.
Hier wird also auch ein böses Spiel mit der Gesundheit von Menschen getrieben.
Nach ersten Schätzungen des Österreichischen Umweltbundesamtes - von über 300.000 betroffenen Autos ausgehend - kommt es zu folgenden Auswirkungen: 2013 gab es 90.000 Tonnen Stickstoffoxid-Ausscheidungen. Für die dieselbedingten Stickstoff-Emissionen ist mit einer Erhöhung von drei bis fünf Prozent zu rechnen. In absoluten Zahlen also mindestens 1.000 Tonnen mehr. Auch kein Klacks.
Christoph Leprich hat DI Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt, verantwortlich für Verkehr, Lärm und Ökobilanzen und Univ.-Doz. Dr. Hanns Moshammer von der Meduni Wien, Leiter des Instituts für Umwelthygiene, zum Gespräch eingeladen.

2. Hinter jeder Tür eine Persönlichkeit - Unterwegs mit einer mobilen Krankenschwester

Immer mehr Männer und Frauen erreichen ein Lebensalter von weit über 80 Jahren. Nicht immer kann man aber die letzten Lebensjahre selbständig bestreiten. Für zahlreiche österreichische Seniorinnen und Senioren ist in diesem Fall die Hauskrankenpflege ein äußerst hilfreiches Angebot. Sie sorgt für Menschen in ihren eigenen Wänden, wann immer sie nicht mehr allein zurechtkommen und Unterstützung brauchen - sei es bei der Körperpflege, dem Haushalt oder medizinischen Belangen. Organisationen wie das Rote Kreuz, der Samariterbund, das Hilfswerk sowie diverse private Unternehmen bieten in Österreich solche Dienste an. Im Jahr 2013 wurden hierzulande rund 136.000 Personen von etwa 20.900 Krankenschwestern, Krankenpflegern bzw. Heimhilfen daheim versorgt. Anlässlich des Pflegekongresses, der von 5. bis 6. November im Austria Center Vienna stattfindet, hat Michaela Endemann hat eine diplomierte Hauskrankenschwester vom Wiener Roten Kreuz bei ihrer Arbeit begleitet.

Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager

Service

1. Abgase:

DI Günther Lichtblau, Umweltbundesamt GmbH, verantwortlich für Verkehr, Lärm & Ökobilanzen
Univ.-Doz. Dr. Hanns Moshammer, Meduni Wien - Leiter des Instituts für Umwelthygiene

Informationen zum VW Abgasskandal vom ÖAMTC
VW-Dieselmotoren, manipulierte Abgaswerte - Infos von ARBÖ
NOx Emissionen von Diesel PKW - Realemissionen und Fahrzeugtests
Verkehr als Hauptverursacher für Stickoxide
CO2-Emissionen von Neuzulassungen
Jahresbericht der Luftgütemessungen in Österreich 2013
Tempolimits schützen Umwelt und Gesundheit

2. Pflege:

DGKS Martina HussekGesundheits- und Soziale Dienste/HKP, Wiener Rotes Kreuz

Pflege daheim - Plattform für Pflegende Angehörige
Interessensgemeinschaft pflegender Angehöriger
Pflegetelefon (0800/20 16 22)
Pflegevorsorgebericht 2013
Mobile Gesundheits- und Krankenpflege, Hauskrankenpflege
Mobile Hauskrankenpflege - Fonds Soziales Wien

Sonja Schiff, "10 Dinge, die ich von alten Menschen über das Leben lernte - Einsichten einer Altenpflegerin", Verlag edition a 2015

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