Nachtquartier

6. April 2016, 00:05

Bewegte Luft, auch Musik genannt, erregt die Gemüter des Menschen, sagt der Komponist Volkmar Klien:
"Musik ereignet sich stets als Glaubensgemeinschaft. Sie ist tragbare Heimat, weshalb sie auch viele dieser Tage als Kopfhörer mit sich tragen. Musik gibt den Dingen ihre Ordnung."

Volkmar Klien war schon als Kind fasziniert vom Musikleben der Musikstadt Wien mit seinen gloriosen Traditionen und antiquierten Ritualen. Ausgehend von diesem Hintergrund versucht der in Hollabrunn geborene Künstler heute die Möglichkeiten von Komponieren, Musizieren und Hören weit über klassische Konzertsituationen hinaus zu erweitern. Sein Interesse an den vielschichtigen Verbindungen zwischen den verschiedenen Modi menschlicher Wahrnehmung und den Rollen, die diese in der gemeinschaftlichen Schöpfung von Wirklichkeit einnehmen, führt ihn in die unterschiedlichsten Bereiche hörbarer - manchmal auch unhörbarer - Kunst.

Kunst und Wissenschaft besitzen für Klien ein wichtiges Interface - und das spiegelt sich in seinen Ausbildungs- und Tätigkeitsfeldern wieder: Nachdem er an der City University London ein Doktoratsstudium in elektroakustischer Musik absolviert hatte, arbeitete er an Forschungsprojekten am Royal College of Arts in London und am Österreichischen Forschungsinstitut für Artificial Intelligence, sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er ist derzeit Professor für Komposition an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz und Kurator für elektronische Musik in der Alten Schmiede in Wien.

Reden Sie mit Volkmar Klien und Hans Groiss über die Notwendigkeit von strukturierten Klangereignissen für das menschliche Zusammenleben.

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