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Mein Leben ist ein Fest. Feiern wir es gemeinsam. Die italienische Filmregisseurin Lina Wertmüller. Feature von Christina Höfferer.

Rom, Piazza del Popolo. In der Mitte des kreisrunden Platzes im Norden der Altstadt ragt ein ägyptischer Obelisk hoch auf. Statuen und elegante Cafés säumen die Piazza. Gleich um die Ecke wohnt die Regisseurin Lina Wertmüller. Geboren am 14. August 1928, getauft als Arcangela Felice Assunta Wertmüller von Elgg Spanol von Braueich. Ihr Vater ist Anwalt, Nachkomme eines Schweizer Adelsgeschlechtes, die Mutter Römerin.
Lina ist ein lebhaftes Kind, aus elf Schulen wird sie verwiesen. Ihre Heimat werden Theater und Film. Zunächst ist sie Assistentin von Federico Fellini und komponiert Musik mit Nino Rota. Dann entstehen Fernsehshows, Musicarelli und der einzige Italowestern, den eine Frau dreht: "Mein Körper für ein Pokerspiel". In den 1970er Jahren entstehen Lina Wertmüllers große Meisterwerke, "Mimì metallurgico ferito nel suo onore", "Film d'amore e d'anarchia", "Travolti da un solito destino", "Tutto a posto e niente in ordine", bis hin zu "Pasqualino Settebellezze". Diese Filme machen sie weltberühmt. Bei der Oscar-Verleihung im Jahr 1977 ist die Italienerin mit der charakteristischen weißen Brille die erste Frau, die jemals für den Regie-Oscar nominiert wird.
Für insgesamt 30 Filme zeichnet Lina Wertmüller als Regisseurin verantwortlich. Alle haben ein starkes gesellschaftliches und politisches Engagement gemeinsam. Lina Wertmüller zeigt, wie Geschlecht und Politik miteinander verflochten sind, und das auf höchst ironische und groteske Weise.

Ton: Otmar Bergsmann, Regie: Monika Kalcsics
Redaktion: Elisabeth Stratka

Service

Literatur: Die Autobiographie von Lina Wertmüller "Tutto a posto e niente in ordine. Vita di una regista di buonumore", Verlag Mondadori

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