
ORF/JOSEPH SCHIMMER
Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
Dandy, Flaneur und Kunstkritiker
Teil 2 - Zum 150. Todestag von Charles Baudelaire
Von Nikolaus Halmer
31. August 2017, 19:05
Charles Baudelaire verstand sich als Dandy, als Künstlerphilosoph, als "ein Virtuose der Lebenskunst" und er versuchte, sein eigenwilliges Denken durch die ästhetische Inszenierung seiner äußeren Erscheinung zu dokumentieren. Ständig war der Dichter um Originalität bemüht. Baudelaire wollte anders sein als die anderen, er provozierte und ging auf Distanz zur verachteten Mitwelt. Er wollte nicht gefallen, sondern überraschen. Dies praktizierte er als Flaneur in Paris, wo er seine Eindrücke in literarische Momentaufnahmen von zeitloser Schönheit destillierte. Die Kunst, forderte Baudelaire, sollte bizarr sein. Ein Statement, das er in seiner Beschäftigung mit Gemälden von Delacroix, Daumier oder Goya beherzigte.
Service
Literatur
Charles Baudelaire: Sämtliche Werke und Briefe in acht Bänden, Carl Hanser Verlag
Charles Baudelaire: Les Fleurs du Mal/Die Blumen des Bösen, übersetzt von Simon Werle, Rowohlt Verlag
Walter Benjamin: Charles Baudelaire, suhrkamp taschenbuch wissenschaft, Band 47
Roberto Calasso: Der Traum Baudelaires, Carl Hanser Verlag
Robert Kopp/Georges Poulet: Wer war Baudelaire? , Albert Skira Verlag, antiquarisch erhältlich
Robert Kopp: Baudelaire. Le soleil noir de la modernité, Gallimard
Jean-Paul Sartre. Baudelaire. Ein Essay, rororo Band 4225
Jean Starobinski: Melancholie im Spiegel, Carl Hanser Verlag
Karlheinz Stierle: Der Mythos von Paris. Zeichen und Bewusstsein der Stadt,
Carl Hanser Verlag
Karin Westerwelle (Hg.): Charles Baudelaire. Dichter und Kunstkritiker, Königshausen und Neumann Verlag
Karin Westerwelle: Baudelaire und Paris. Flüchtige Gegenwart und Phantasmagorie, Wilhelm Fink Verlag; im Erscheinen begriffen
Cornelia Wild: Später Baudelaire. Praxis poetischer Zustände, Wilhelm Fink Verlag
L´Oeil de Baudelaire; Ausstellungskatalog Musée de la Vie romantique, Paris