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Journal-Panorama
Ritzen: Wenn es gut tut, sich weh zu tun
Nach Schätzungen fügt sich ein Prozent der Bevölkerung selbst Verletzungen zu; meist schneiden, ritzen oder kratzen sich die Betroffenen die Hautoberfläche auf. - Gestaltung: Ursula Theiretzbacher
15. Jänner 2018, 18:25
Für die meisten Menschen ist es unvorstellbar, sich selbst absichtlich mit einem Messer zu schneiden oder sich eine Zigarette auf der Haut auszudrücken. Jene, die es tun, nehmen den Schmerz oft nicht einmal richtig wahr; sie fühlen Erleichterung, psychische Spannung wird abgebaut. Es geht dabei nicht um Menschen mit Selbstmordabsichten; meist handelt es sich um kleine oder mittelgroße Verletzungen.
Autoaggressives Verhalten kann alleine auftreten, oft leiden die Patient/innen aber gleichzeitig an anderen Erkrankungen, wie etwa einer Borderline-Störung, Depressionen oder einer Essstörung. Das Ritzen, Schneiden oder mit dem Kopf gegen die Wand Schlagen beginnt häufig im Teenageralter und wird meist geheim gehalten - die Hemmschwelle, sich jemandem anzuvertrauen, ist groß. Dabei ist selbstverletzendes Verhalten immer ein Hilfeschrei der Seele