HANSER VERLAG
Da capo: Im Gespräch
Die Medienwelt befindet sich im großen Umbruch.
"Medienmündigkeit ist zur Existenzfrage der Demokratie geworden" - Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Bernhard Pörksen, Medienwissenschafter und Buchautor
23. Februar 2018, 16:05
Nachrichten werden immer aufgeregter, übertriebener und unübersichtlicher. Noch dazu geistert seit einiger Zeit ein neuer Kampf-Begriff durch die Medienwelt: Fake-News. In Kombination mit der schnellen Verbreitung solcher Nachrichten über den digitalen Weg, entsteht eine beinahe permanente Erregung und Empörung bei jenen, die diese Nachrichten konsumieren.
Der 1969 in Freiburg im Breisgau geborene Medienwissenschafter Bernhard Pörksen hat sein neuestes Buch diesem Thema gewidmet: "Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung". Darin analysiert der Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen die Erregungsmuster des digitalen Zeitalters und beschreibt das große Geschäft mit der Desinformation. Der Erfolgsautor Pörksen zeigt darin auch auf, wie sich unsere Idee von Wahrheit verändert und wie die Dynamik immer neuer Enthüllungen unsere öffentliche Debatte prägt.
Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz analysiert er die Kommunikationskrisen, in die uns die digitalen Medien gebracht haben, erläutert, was es bedeutet, wenn wir alle zu "Sendern" und "Empfängern" werden und plädiert für Unterricht von Medienkompetenz an den Schulen. Es geht, sagt er, um die Ausweitung der redaktionellen Verantwortung auf die ganze Gesellschaft.
Service
Bernhard Pörksen, "Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung", ab 18. Februar bei Carl Hanser Verlag, München
Bernhard Pörksen und Friedemann Schulz von Thun, "Kommunikation als Lebenskunst: Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens", Carl-Auer Verlag 2016
Bernhard Pörksen und Heinz von Foerster, "Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners: Gespräche für Skeptiker", Taschenbuch, Carl-Auer Verlag 2016
Bernhard Pörksen, "Die Gewissheit der Ungewissheit: Gespräche zum Konstruktivismus", Taschenbuch, Carl-Auer Verlag 2015
Universtität Tübingen - Institut für Medienwissenschaft, Prof. Dr. Bernhard Pörksen