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Moment - Kulinarium
Enzian: Geschützt, beliebt, gebrannt
Alpine Bittertöne im Glas
Wie aus einer Bitterwurzel Limonade, Schnaps und Likör entstehen
11. Mai 2018, 15:30
Enzianschnaps wird seit Jahrhunderten im Alpenraum gebrannt und ist wegen seiner Bittertöne sehr beliebt. Traditionell stellt man das Destillat aus den Wurzeln des Gelben und des Punktierten Enzian her, die auf über 1000 Meter Seehöhe wachsen. Das Graben der unter Naturschutz stehenden Wurzeln ist streng geregelt. In der Enzianbrennerei Grassl in Berchtesgaden sind zünftige Wurzelgraber angestellt, die die bis zu zwei Kilo schweren Wurzeln aus dem felsigen Boden graben und in Brennhütten in den Bergen zu Schnaps brennen. Der Großteil an Enzianschnaps wird in einer Talbrennerei in Berchtesgaden hergestellt, die Enzianwurzeln stammen von bayerischen Landwirten, die Enzianpflanzen züchten. In Mauterndorf im Lungau nimmt sich Walter Trausner des Enzian an, den er als die bitterste Wurzel der Welt bezeichnet. In seiner Genusswerkstatt domestiziert der Lungauer die Bitterstoffe der Pflanze. Er trocknet die Wurzeln, mazeriert, fermentiert und destilliert sie, stellt Auszüge her und mischt sie mit Gewürzen und natürlichen Aromen. Neben dem Alpentonikum "Enzo Alpin" - einer Bitterlimonade für Fortgeschrittene - bringt Trausner einen alkoholfreien Sirup auf den Markt und den Bitterlikör "Enzo Alpin APERO".
Gestaltung: Ernst Weber
Kostnotizen: Der neue "Bierguide 2018" von Conrad Seidl
Gestaltung: Alexander Bachl
Service
LINKS:
Walter Trausners Genusswerkstatt
Enzianbrennerei Grassl in Berchtesgaden
Kostnotizen:
Conrad Seidl
"Bierguide 2018"
Verlag Medianet