Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Erfolgreiche Therapiestrategien bei Nieren- und Blasenkrebs und Zerrissenheit im Selbstportrait von Richard Gerstl

1. Harnblasen- und Nierenkrebs - Neue medikamentöse Hoffnungsträger
2. Zwischen Überhöhung und Zerstörung - Die Selbstbildnisse des Richard Gerstl

1. Harnblasen- und Nierenkrebs - Neue medikamentöse Hoffnungsträger

Am Freitag, den 25.5., beginnt in Wien ein mit der internationalen Forschungselite besetzter Kongress zum Thema Harnblasen- und Nierenkrebs.
An Harnblasenkrebs erkranken hierzulande etwa 1.600 Personen jährlich, an Nierenkrebs 1.200. Harnblasenkrebs hat etliche Besonderheiten: Da es zu Blutungen kommt, wird er zum Glück häufig recht früh erkannt. Diese Krebsform hat allerdings die Unart, nach an sich erfolgreichen Therapieversuchen erneut aufzutreten.
Nierenkrebs wird aufgrund der zunehmenden Zahl von Ultraschalluntersuchungen durch Urologen auch häufig rechtzeitig erkannt und kann dann operativ entfernt und somit oft geheilt werden. Für Betroffene gibt es nun eine sehr gute Nachricht: Bei bisher zumeist tödlich verlaufenden schweren Formen, sowohl des Blasen- als auch des Nierenkarzinoms, sorgen neue medikamentöse Strategien für eine kleine Revolution. Im Mittelpunkt stehen die sogenannten Checkpoint-Inhibitoren. Sie sind derzeit das Thema in der Krebstherapie. Viele bösartige Tumoren tricksen das Immunsystem aus, indem sie sich bildlich gesprochen eine Tarnkappe aufsetzen, die sie vor dem Zugriff der Abwehrzellen schützt. Die Checkpoint-Inhibitoren machen die Krebszellen wieder "sichtbar" und die körpereigenen T-Zellen können den Tumor attackieren.
Univ.-Prof. Dr. Shahrokh Shariat und Univ.-Prof.in Dr.in Manuela Schmidinger haben Christoph Leprich im Vorfeld des Kongresses die spannenden Entwicklungen in diesem Bereich der Medizin geschildert.

2. Zwischen Überhöhung und Zerstörung - Die Selbstbildnisse des Richard Gerstl

Am vergangenen Mittwoch wurde im Ö1 Gesundheitsmagazin der erste von drei Beiträgen über die Darstellung von Leid im Selbstportrait großer Maler, bzw. darüber wie Leid im Rahmen einer Kunsttherapie zum Ausdruck gebracht wird, ausgestrahlt. Der Beitrag war dem kroatischen Künstler und KZ-Überlebenden Zoran Music, gewidmet, dessen Werke im Rahmen einer Ausstellung im Leopold Museum bis zum 6. August zu sehen sind.
Heute geht es um Richard Gerstl, der sich in vielerlei Hinsicht von Music unterscheidet. Nicht nur seine Art der Selbstdarstellung im Leid ist eine ganz andere, sondern auch das Motiv: Ursprung seiner tiefen Enttäuschung war die unerfüllte Liebe zu einer unerreichbaren Frau - Arnold Schönbergs Gattin Mathilde. Eine Zurückweisung, die ihn letztendlich in den Suizid trieb. Rund ein Viertel seiner sich zwischen Selbst-Erhöhung und Selbst-Zerstörung bewegenden Werke sind Bilder, auf denen er selbst zu sehen ist.
Richard Gerstl, geboren 1883, wurde nur 25 Jahre alt. Und gehört dennoch zu den großen Expressionisten Österreichs. Carola Timmel sprach mit der Kunsttherapeutin und Allgemeinmedizinerin Dr.in Barbara Laimböck und mit Dr. Diethard Leopold, Psychotherapeut und Sohn des 2012 verstorbenen Kunstsammlers Rudolf Leopold.

Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager

Service

1. Blasen- und Nierenkrebs:

O. Univ. Prof. Dr. Shahrokh F. Shariat, Leiter der Uniklinik für Urologie
Medizinische Universität Wien
Universitätsklinik für Urologie
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien
Tel.: +43 (0)1 40400-26150
Fax: +43 (0)1 40400-23320
E-Mail
Homepage

Univ.-Prof.in Dr.in Manuela Schmidinger, Leiterin des Programmes für metastasiertes Nierenzellkarzinom
Medizinische Universität Wien, AKH
Klinik für Innere Medizin I, Abt. für Onkologie
ROTER Bettenturm, Ebene 6, Leitstelle 6i
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien
Tel.: +43 (0)1 40400-4466
E-Mail

Kongress-Programm
Infos Blasenkrebs
Zahlen zu Harnblasenkrebs
Infos Nierenzellkarzinom
Zahlen zu Nierenkrebs

2. Infos Gerstl:

Dr. Diethard Leopold, Psychotherapeut, Autor, Sammler
Dr.in Barbara Laimböck, Ärztin für Allgemeinmedizin, Fachärztin für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Psychotherapeutin für katathym imaginative
Psychotherapie

Ausstellung: Wien um 1900 - Klimt-Moser-Gerstl-Kokoschka
Ich entfessel mich. Und dann bring ich mich um.
Richard Gerstl - Leben und Werk
Seine Selbstbildnisse sind eine Wucht
Mit weißer Farbe auf weißem Grund malen (Beitrag im Ö1 Gesundheitsmagazin über Zoran Music)

Buchtipps:
Diethard Leopold, "Richard Gerstl", Klinkhardt & Biermann Verlag, 2016

Ingrid Pfeiffer, Jill Lloyd, Raymond Coffer, "Richard Gerstl: Retrospektive", Hirmer Verlag, 2017

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