Des Cis

Quo Vadis, missionarischer Eifer?

mit Peter Kislinger. Auf mehr als 200 Aufführungen weltweit brachte es bis 1937 das Oratorium "Quo Vadis" nach dem gleichnamigen Roman des polnischen Literaturnobelpreisträgers Henryk Sienkiewicz.

Der 1877 in Masuren geborene Feliks Nowowiejski studierte in Regensburg und Berlin, unter anderem bei Max Bruch, und starb 1946 in Poznan (Posen). In Polen gilt er als einer der Großen, außerhalb Polens war er bis vor einigen Jahren kaum bekannt. Mein Musiklehrer hat ihn noch erwähnt. Der Sensationserfolg des gigantischen Oratoriums beruhte nicht nur auf der gleichnamigen Romanvorlage des polnischen Literaturnobelpreisträgers Henryk Sinkiewicz. Der musikalische Wert der Musik müsse nicht diskutiert werden, gibt sich der Dirigent mit dem Evangelistenvornamen Lukas überzeugt, Lukasz Borowicz. "Quo Vadis" gehöre zu einem der eindrucksvollsten Oratorien der Romantik.

"Quo Vadis - dramatische Szenen für Soli, Chor, Orchester und Orgel op. 30" wurde 1907 unweit von Dresden in Aussig, im heutigen Ústí nad Labem, uraufgeführt, die umgearbeitete Fassung 1909 vom Concertgebouw Orchester in Amsterdam, von wo das Werk seinen tatsächlich weltweiten Siegeszug antrat. Das deutschsprachige Libretto wurde sofort ins Englische und Französische übersetzt. Nach dem Krieg hatte es das Werk wegen seines religiösen Sujets im kommunistisch regierten Polen schwer. Erst 1966 kam es wieder zu einer Aufführung, der vier weitere, auch szenische, folgten.

Der sich seiner Mittel sichere Komponist durfte sich noch auf Hörgewohnheiten eines musikalisch gebildeten Publikums verlassen, so dass seine Musik nicht im ersten Drittel des etwa 95-minütigen Werkes als pompös oder hohl abgetan wurde. Im Gegensatz zur menschlichen Wärme der frühen Christen sollte zunächst die römische Staatsmacht mit musikalischen Mitteln als ausgehöhlt, leer, substanzlos, oberflächlich bloßgestellt werden - am plakativsten im Marsch der Prätorianer, der paradoxer Weise die Jahre als häufig zu hörendes Musikstück überstanden hat.

Die Qualitäten der Aufnahme? Die Klangmassen sind von den Technikern des polnischen Radios und des deutschen Labels in perfekter Balance in Klangszene gesetzt. Der philharmonische Chor, der Chor der Oper und das Orchester der Stadt Poznan unter der Leitung von Lukasz Borowicz sind mit missionarischem Eifer bei der Sache. Hinzu kommt ein beachtliches bis hervorragendes Solistenquartett. Eine Wiederentdeckung, die vermehrtes Hören lohnt.

Service

Aktuelle Aufnahme:
Felix Nowowiejski
Quo Vadis (Oratorium für Soli, Chor, Orgel & Orchester)
Wioletta Chodowicz, Wojtek Gierlach, Robert Gierlach, Podlasie Opera and Philharmonic Choir, Poznan Philharmonic Orchestra, Lukasz Borowicz
CPO 6096050

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Feliks Nowowiejski/1877 - 1946
Album: Quo Vadis (Oratorium für Soli, Chor, Orgel & Orchester)
Titel: Introdikcja (3:03)
Titel: Jowiszow grom (2:56)
Solist/Solistin: Wioletta Chodowicz /Sopran
Solist/Solistin: Wojtek Gierlach / Bariton
Solist/Solistin: Robert Gierlach / Bass
Solist/Solistin: Slawomir Kaminski /Orgel
Chor: Opernchor Poznan
Chor: Philharmonischer Chor Poznan
Orchester: Philharmonisches Orchester Poznan
Leitung: Lukasz Borowicz
Länge: 03:22 min
Label: CPO 6096050

Komponist/Komponistin: Feliks Nowowiejski/1877 - 1946
Album: Quo Vadis (Oratorium für Soli, Chor, Orgel & Orchester)
* Mysmy gotowi w imieniu Pana (5:33)
* Az po dzien ostatni zycia (1:37)
Solist/Solistin: Wioletta Chodowicz /Sopran
Solist/Solistin: Wojtek Gierlach / Bariton
Solist/Solistin: Robert Gierlach / Bass
Solist/Solistin: Slawomir Kaminski /Orgel
Chor: Opernchor Poznan
Chor: Philharmonischer Chor Poznan
Orchester: Philharmonisches Orchester Poznan
Leitung: Lukasz Borowicz
Länge: 07:09 min
Label: CPO 6096050

Komponist/Komponistin: Sergej Rachmaninow
Album: YUJA WANG: FANTASIA
Titel: Étude-tableau für Klavier in a-molll op.39 Nr.6
Etüde
* Allegro
Solist/Solistin: Yuja Wang /Klavier
Länge: 02:31 min
Label: DG/Universal 4790052

Komponist/Komponistin: Feliks Nowowiejski/1877 - 1946
Album: Quo Vadis (Oratorium für Soli, Chor, Orgel & Orchester)
* Quo Vadis, Domine? (1:50)
* O Panie, oto w prochu leze ja... (2:35)
Solist/Solistin: Wioletta Chodowicz /Sopran
Solist/Solistin: Wojtek Gierlach / Bariton
Solist/Solistin: Robert Gierlach / Bass
Solist/Solistin: Slawomir Kaminski /Orgel
Chor: Opernchor Poznan
Chor: Philharmonischer Chor Poznan
Orchester: Philharmonisches Orchester Poznan
Leitung: Lukasz Borowicz
Länge: 03:00 min
Label: CPO 6096050

Komponist/Komponistin: Feliks Nowowiejski/1877 - 1946
Album: Quo Vadis (Oratorium für Soli, Chor, Orgel & Orchester)
* Gloria Patri et Filio... (4:11)
* Amen (2:19)
Solist/Solistin: Wioletta Chodowicz /Sopran
Solist/Solistin: Wojtek Gierlach / Bariton
Solist/Solistin: Robert Gierlach / Bass
Solist/Solistin: Slawomir Kaminski /Orgel
Chor: Opernchor Poznan
Chor: Philharmonischer Chor Poznan
Orchester: Philharmonisches Orchester Poznan
Leitung: Lukasz Borowicz
Länge: 04:00 min
Label: CPO 6096050

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