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Vom Leben der Natur
Wortgewandte Füchse, eitle Raben und machthungrige Löwen
Die Latinistin Ursula Gärtner über Tiere in antiken Fabeln.
Teil 4: Vom Sprechen, Bellen und Nachahmen
Gestaltung: Renate Pliem
21. Februar 2019, 08:55
Man kennt sie aus dem Schulunterricht: den Fuchs, dem die Trauben zu hoch hängen und der sie deshalb schlechtredet - sie wären sowieso zu sauer gewesen. Oder den Wolf, der das Lamm frisst und sich vorher dafür rechtfertigen will.
Tiere in Fabeln sind sehr eloquent. Sie agieren einerseits wie Menschen, und doch kommen auch ihre tierischen Verhaltensweisen zum Vorschein. "Dieses Spannungsfeld macht den Reiz der Fabel aus", sagt Ursula Gärtner. Sie ist Professorin für Klassische Philologie an der Universität Graz und Spezialistin für antike Fabeln. Wichtig für sie ist es auch, Fabeln nicht nur aus dem heutigen Blickwinkel zu betrachten, sondern im Kontext der Entstehungszeit zu sehen.
Die "Moral von der Geschicht", die Fabeln nachgesagt wird, gibt es nicht immer: Oft wird die Welt einfach so gezeigt, wie sie ist. Und wenn ein Frosch neidisch auf die Größe eines Rindes ist und sich deshalb aufbläst, platzt er eben.
In einem Sparkling Science Projekt mit Schüler/innen wird eine digitale Schulausgabe mit antiken Fabeln gestaltet. Außerdem werden kreative Umsetzungen auf einem Schüler/innenkongress präsentiert.
Service
GESPRÄCHSPARTNERIN:
Univ.-Prof. Dr. Ursula Gärtner
Universität Graz
Institut für Klassische Philologie
LINK:
Sparkling Science Projekt "antike Fabeln"
Kostenfreie Podcasts:
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