THOMAS BAUER
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Landraub in Brasilien
Das Salz der Erde. Bei Landarbeitern, Kleinbauern und Vertriebenen in Brasilien. Feature von Johann Kneihs
23. März 2019, 09:05
Am 25. Jänner 2019 ereignet sich in der Kleinstadt Brumadinho der bis dahin größte Unfall in einem brasilianischen Bergwerk. Eine Schlammlawine begräbt Häuser und Dutzende Menschen unter sich, ähnlich wie erst drei Jahre zuvor im nahegelegenen Ort Mariana. Es ist der tragische Höhepunkt einer langen Reihe von Schäden an Natur und Menschen, die für Brasilien kennzeichnend geworden sind.
Der gebürtige Österreicher Thomas Bauer lebt seit 22 Jahren als Sozialarbeiter, Fotograf und Filmemacher im Bundesstaat Bahia im Nordosten von Brasilien. Er unterstützt Kleinbauern, Landarbeiter und Landlose, die ihre Existenz verteidigen - gegen die Vertreibung durch Bergwerke und Plantagen, gegen Sklavenarbeit oder die Vergiftung des Viehs durch Pestizide beim Anbau von Exportfrüchten. Bewässerungsprojekte, Kraftwerke, aber auch Intrigen lokaler Unternehmer bewirken, dass im Laufe der Jahre hunderttausende Familien ihre Existenz verloren haben.
Häufig werden Besitztitel gefälscht, häufig wird auch Gewalt angewendet: Rund 1.500 Menschen wurden in zwei Jahrzehnten in Landkonflikten ermordet, hat die kirchliche Pastoralkommission für das Land der brasilianischen Bischofskonferenz erhoben. 71 Morde waren es im Jahr 2017, die weltweit höchste Zahl.
Jeden Juli kommen tausende Landarbeiter und Landlose zur Wallfahrt ins Städtchen Bom Jesus da Lapa am Rio São Francisco, zu Prozessionen und Gottesdiensten, aber auch zum Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen Bestärkung im Kampf gegen die Ungerechtigkeit, mit der sie konfrontiert sind.
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Fotos, Texte und Filme von Thomas Bauer