Doktorfische

AP/BRIAN WITTE

Vom Leben der Natur

Doktorfische - Riffpfleger mit Skalpell

Farbenprächtige Riffbewohner.
Der Meeresbiologe Daniel Abed-Navandi über die Doktorfische
Teil 3: Von Segelflossen und gestreiften Schwärmen
Gestaltung: Renate Pliem

Der Name ist Programm: Der Doktorfisch oder Chirurgenfisch hat am Schwanzstiel eine messerscharfe Klinge, die an ein Skalpell erinnert. Es ist eine umgewandelte Schuppe, die das Tier nach außen klappen kann, wenn ein Feind in die Nähe kommt. Die Region um das "Skalpell" ist anders gefärbt als der Rest des Körpers. Doktorfische sind sehr bunt, diese auffällige Färbung dient dazu, um Reviergrenzen anzuzeigen, um die Schwarmzugehörigkeit zu markieren und auch, damit sich zwei Paarungspartner finden.

Die Heimat der Doktorfische sind vor allem tropische Korallenriffe. Die Tiere sind Weidegänger, das heißt, sie fressen hauptsächlich Algenaufwuchs und sind daher sehr wichtig für die Gesunderhaltung der Korallenriffe. Ein interessanter Vertreter ist zum Beispiel der Hawaii-Segelflossendoktorfisch. Er hat eine weiße Skalpellklinge, der Körper ist zitronengelb gefärbt. Die Sträflingsdoktorfische treten in großen Schwärmen auf, sie haben eine silbrige Grundfarbe mit schwarzer Bänderung.

Im Haus des Meeres in Wien sind in großen Meeresaquarien zahlreiche Doktorfische zu finden. Das Haus des Meeres befindet sich aufgrund der Corona-Krise in einer prekären Situation: Die Ausstellung ist für Besucher geschlossen, die Tiere müssen aber weiter aufwändig betreut werden. Der private Verein finanziert sich zu einem großen Teil aus Eintrittsgeldern und ist durch die Schließung des Hauses auf Spenden angewiesen.

Service

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Gesprächspartner:
Dr. Daniel Abed-Navandi
Haus des Meeres
stellvertretender Direktor, Kurator Meeresaquarium

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