American Dreams

9. Dezember 2020, 14:05

Ein überwiegend amerikanisches Prom, das die Einflüsse von Jazz und Populärmusik neben klassisch gewordenen Werken von Samuel Barber und Aaron Copland aufgreift.


Ein Kalifornier in Wales

Der in Kalifornien geborene Ryan Bancroft gab sein Proms-Debüt als Chefdirigent des BBC NOW, des BBC National Orchestra of Wales. Bancroft wuchs "in einem Haushalt auf, in dem Jazz und Prog-Rock öfter zu hören waren als Bach." Und so dominierten neben Jazz auch von nordamerikanischer Populärmusik inspirierte Werke dieses BBC Proms aus dem Hoddinott Konzertsaal in der walisischen Hauptstadt Cardiff. Es war das erste Promenadenkonzert, das jemals in Cardiff stattfand.


Martinu und der Jazz, Schönberg und die Zeichentrickfilme

Mit seiner "Jazz-Suite" wollte der tschechische Komponist Martinu 1929 "der gefühlsweichen Lyrik des Impressionismus einen brutalen Schlag verpassen." 1992 plante der damals 35-jährige John Adams die Klangwelt von Schönbergs Kammersymphonie zu nutzen. Während der Arbeit an der Partitur seiner "Chamber Symphony" drangen aus dem Nebenzimmer ihn zunächst störende Klänge, die Adams aber bald zu faszinieren begannen. Sein Sohn sah sich Zeichentrickfilme an. "Die hyperaktiven, eindringlich aggressiven und akrobatischen Partituren für die Zeichentrickfilme", so Adams, "vermischten sich in meinem Kopf mit der Musik Schönbergs, die selbst hyperaktiv, akrobatisch und nicht weniger aggressiv war. Mir wurde schlagartig klar, wie viel diese beiden Traditionen gemeinsam hatten."


Barber, Copland: nostalgisch gestimmt

In mildere Klangwelten führten Werke von Barber und Copland. Barbers "Knoxville: Summer of 1915" beschwört eine laue Nacht in Tennessee, Coplands "Appalachian Spring Suite" Siedlernostalgie und Appalachisches Quellwasser in Pennsylvania.

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Peter Kislinger