Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Let's talk about sex

Gesundheit und Krankheit im Märchen Teil 3

Jetzt ist die beste Zeit, um sich mit einer Decke auf der Couch einzukuscheln und zu lesen - vielleicht auch wieder einmal ein Märchen oder eine Sage aus Kindertagen.
Diese Geschichten handeln nicht nur von schönen jungen Frauen, tapferen Prinzen und bösen Stiefmüttern - auch die Bereiche Gesundheit und Krankheit nehmen einen großen Raum ein. Grund genug für den Ö1 Radiodoktor hier mal genauer hinzuschauen.
Die Symbole und Botschaften von Träumen und Märchen entstammen dem Unbewussten. Und beide sprechen diesen Teil von uns auch ganz direkt an.
Ein wichtiger Unterschied. Träume können sehr verstörend und gewalttätig sein. Märchen haben in der Regel ein Happyend - egal wie verworren oder aussichtslos die Geschichten zwischendurch erscheinen. Sie beinhalten den Plan zu einem geglückten Leben. Sie sind heilsame Nahrung für die Seele.
Vergangene Woche standen Heilkräuter und allerlei wundersam wirkende Heilwässer im Mittelpunkt. Heute betrachten wir einen wichtigen Teil unserer körperlich-seelischen Gesundheit - es geht um Sex im Märchen. Glaubt man der psychoanalytischen Zunft, sind die vermeintlichen Kindergeschichten voll davon. Allerdings erst auf den zweiten Blick, denn die Gebrüder Grimm zum Beispiel haben einigen Aufwand betrieben, um ihre Erzählungen jugendfrei zu machen.
Was ist nun wirklich in den Turmzimmern von Dornröschen und Rapunzel passiert? Steckt hinter dem bösen Wolf das Bild vom sexuell-aggressiven Mann oder war diese Figur eigentlich queer? Und welche Symbolik verbirgt sich hinter Schneewittchens verlorenem Schuh?
Uschi Mürling-Darrer hat mit drei Expertinnen gesprochen und dabei auch nach den Rollen der Geschlechter in diesen Geschichten gefragt. Außerdem ist sie auf der Reise durch die Welt der Märchen auf viele, durchaus weltliche Bedürfnisse gestoßen.

Redaktion: Mag.a Nora Kirchschlager und Dr. Christoph Leprich

Service

Weiterführende Informationen:

Interviewpartnerinnen:

DDr.in Ulrike Kadi
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
Psychoanalytikerin - Stellvertretende Leiterin der Psychosomatischen Frauenambulanz
Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien
Tel: 01/40400/30620
E-Mail

Dr.in Margarete Wenzel
Märchenakademie Wien
Philosophin und Märchenerzählerin
Blumberggasse 4/15
1160 Wien
Tel.: 01/481 76 64
E-Mail
Homepage

PD Mag.a Dr.in Christa Tuczay
Uni Wien
Institut für Germanistik
Ältere deutsche Sprache und Literatur
Universitätsring 1
A-1010 Wien
E-Mail
Homepage

Info-Links:

https://oe1.orf.at/programm/20201216#621421/Gesundheit-und-Krankheit-im-Maerchen-Teil-1
Gesundheit und Krankheit im Märchen Teil 2
Erotik in den Märchen der Brüder Grimm?
Das Erwachen der Sexualität
Rotkäppchen - zwischen Unschuld und Erotik
Psychoanalytische Märchendeutung
Gebrüder Grimm: Die schönsten Märchen
Märchen von Hans Christian Andersen
Märchen von Wilhelm Hauff
Märchen aus Tausend und einer Nacht
Märchenbasar
Sagen
Der Märchenspiegel - Zeitschrift für Internationale Märchenpflege und Märchenforschung
Märchenforschung mit langer Tradition
Literaturliste zu Märchenforschung
Märchenlexikon

Buch-Tipps:

Margarete Wenzel, "Es war 1001 Mal: Märchenreisen durch Leben und Welt", Verlag: Tyrolia 2015

Christa Tuczay, "Geister, Dämonen - Phantasmen: Eine Kulturgeschichte", marix Verlag 2015

Christa Tuczay, "Magie und Magier im Mittelalter", Deutscher Taschenbuch Verlag 2003

Bruno Bettelheim, "Kinder brauchen Märchen", München dtv 2013.

Matthias Jung, "Dornröschen: Vom Schlaf des Mädchens und dem Erwachen als Frau",
Lahnstein emu-Verlags- und Vertriebsgesellschaft 2005.

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