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Mythos Meritokratie

Mythos Meritokratie
Oder: Warum systemrelevante Berufe oft schlecht bezahlt werden
Von Juliane Nagiller

Wer sich anstrengt und Leistung erbringt, der wird anerkannt und schafft es nach oben. So lautet das Versprechen unserer Leistungsgesellschaft. Was als Leistung definiert wird, bleibt jedoch diffus. Warum "leistet" eine Pflegekraft, die Verantwortung für das Leben anderer übernimmt, weniger als jemand, der als Key Account Manager Verantwortung für ein Unternehmen trägt? Oder leistet die Pflegekraft sogar mehr, nur werden diese Leistungen nicht monetär anerkannt?

Wir leben in einer arbeitsteilig organisierten Gesellschaft, die durch die Idee der Leistungsgerechtigkeit zusammengehalten wird. Doch der "Mythos Meritokratie" hat durch die Corona-Krise Risse bekommen. Plötzlich wurde klar, wie systemrelevant Berufe sind, die schlecht bezahlt oder gering geschätzt werden: KrankenpflegerInnen, Handelsangestellte, KindergartenpädagogInnen oder Reinigungskräfte.

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