Thomas Wally

MARIA FRODL

Zeit-Ton

Neue Musik auf der Couch

Thomas Wally analysiert das 2. Streichquartett von Georg Friedrich Haas

Was haben ein brummender Kühlschrank und mediantische Harmonik, welche nicht zuletzt bei Komponist/innen wie Schubert Verwendung fand, gemeinsam? Sie dienen als Inspirationsquelle für Georg Friedrich Haas, im konkreten Fall für die Komposition seines 2. Streichquartetts, welches selbst, wie die darin enthaltenen Spuren tonaler Wendungen, einer Welt von gestern entstammt: komponiert Ende des letzten Jahrhunderts (1998) auf Anregung des Wiener Konzerthauses für das Hagen Quartett, verbindet das Werk "scheinbar historisierende Klangelemente mit mikrotonalen Verschiebungen, zeitlichen Dehnungen und Stauchungen und einem zum Teil virtuosen, flirrenden Klangbild. Immer wieder schimmert die Tradition durch, aber sie wird als etwas Verlorenes, Entferntes, Getrübtes wahrgenommen werden", so der Komponist.

Thomas Wally, neben seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist und Violinist auch an der Wiener Musikuniversität als Senior Lecturer in musiktheoretischen Fächern aktiv, betrachtet einzelne Passagen aus diesem Werk aus (hör)analytischer Perspektive: Was hören wir, wenn wir dieses Werk hören? Worauf können wir achten? Was sind Besonderheiten, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten? Den Hörer/innen werden analytische Tools bereitgestellt, mit deren Hilfe diese Musik mit einem geschärften Fokus wahrgenommen werden kann.

Gestaltung: Thomas Wally; Redaktion: Rainer Elstner

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