Wiedergefundenes. Zum 150. Geburtstag Marcel Prousts

8. Juli 2021, 11:05

Ein Hauptmann berichtet von seiner Begegnung mit einem Soldaten und der Zuneigung eines Augenblicks, ohne seine Gefühle benennen zu können. Ein unglücklich Liebender findet Trost in der Gesellschaft einer weißen Eichkatze. Ein Liebesmonolog nimmt eine unvorhersehbare Richtung.

Die Subjektivität alles Erinnerten, die Gedanken zu verlorener Zeit und Genie, Homosexualität, Leidenschaften und dem daraus folgenden Leiden - sie sind in den Skizzen und Erzählungen des jungen Marcel Prousts ebenso bereits vorhanden wie Erzähler, die in langen Sätzen abwechselnd ihr Inneres und das äußere Geschehen betrachten und Kunst und Philosophie als Hilfsleitern und Stützen auf dem Weg zu einer feineren Form der Bewusstwerdung nützen. In den 2019 im Nachlass des französischen Verlegers und Proust-Experten Bernard de Fallois wiederaufgetauchten literarischen Versuchen des jungen Schriftstellers ist im Kleinen vieles angelegt, das sich in Prousts Hauptwerk, der "Suche nach der verlorenen Zeit" Jahre später wiederfinden wird.

Die Radiogeschichten spielen anlässlich Marcel Prousts 150. Geburtstag am 10. Juli drei dieser frühen Erzählungen.

Gestaltung: Antonia Löffler

Service

Marcel Proust: "Der geheimnisvolle Briefschreiber. Frühe Erzählungen". Herausgegeben von Luc Fraisse. Aus dem Französischen von Bernd Schwibs. Suhrkamp 2021

Sendereihe

• Radiogeschichten

Gestaltung

• Antonia Löffler

Übersicht

• Lesen mit Ö1