Menschenbilder

Die litauische Literaturwissenschafterin Irena Veisaite

"Ich liebe dieses Land!" Die litauische Literaturwissenschafterin Irena Veisaite
Eine Erinnerung

Am 11. Dezember 2020 starb die Literaturwissenschafterin und Theaterkritikerin Irena Veisaite im Alter von 92 Jahren in Vilnius.

1928 in Kaunas in Litauen geboren, kam sie - kurz nachdem ihre Heimat von den Nazis besetzt wurde - in das Ghetto von Kaunas. Ihre Mutter wurde im Juli 1941 ermordet, ihr Vater lebte als litauischer Staatsbürger in Belgien und überlebte so den Holocaust. Freunde der Familie ermöglichten 1942 die Flucht der kleinen Irena aus dem Ghetto. Sie wurde nach Vilnius gebracht und bei Bekannten versteckt.

Irena Veisaite war von 1953 bis 1997 Lektorin an der Pädagogischen Hochschule in Vilnius. Als Gründerin der litauischen Soros-Stiftung hat sie viele Projekte initiiert, die junge Künstler aus Litauen unterstützen. Sie war lange Jahre auch Vorsitzende des Kuratoriums des Thomas-Mann-Kulturzentrums in Nidden.

2012 wurde sie für ihre Verdienste um den Kulturaustausch zwischen Deutschland und ihrem Heimatland mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet. Am 23. Juni 2020 wurde ihr das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Irena Veisaite war bis zu ihrem Tod als Theaterkritikerin in Vilnius tätig. Als Überlebende des Holocaust ging sie regelmäßig in Schulen. Eine Erinnerung an eine engagierte Zeitzeugin.

Gestaltung: Cornelius Hell

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Arvo Pärt/geb.1935*
Titel: GORECKI U.A.: WERKE FÜR SOLO_KLAVIER: Titel: Für Alina - für Klavier - Musik teilweise unterlegt
Solist/Solistin: David Arden/Klavier*
Länge: 03:21 min
Label: Koch International Classics 373012 H1

Komponist/Komponistin: Arvo Pärt
Titel: Collage sur B-A-C-H
* II. Sarabande Lento - Musik teilweise unterlegt
Solist/Solistin: Boris Berman, Klavier
Leitung: Neeme Järvi, Dirigent
Orchester: Philharmonia Orchestra
Länge: 03:31 min
Label: Chandos

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