
APA/ROBERT JAEGER
Punkt eins
Dieses Land ist keine Selbstverständlichkeit
100 Jahre Burgenland
Gast: Dr. Herbert Brettl, Historiker und Autor, Betreiber des "Burgenland History Blogs", Mitarbeiter des Projektes "erinnern.at" und Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Burgenland
Moderation: Natasa Konopitzky
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8. September 2021, 13:00
Keine klaren Grenzen, keine Hauptstadt, keine Landeshymne, kein Landespatron: Als 1921 das Burgenland von Ungarn abgelöst und zu einem österreichischen Bundesland wurde, waren noch viele Fragen offen. Immerhin hatte man sich - nach Vorschlägen wie "Heinzenland" oder "Vierburgenland" - auf den Namen Burgenland geeinigt. Was sich 1921 in dem schmalen Landstrich nicht änderte, waren die Armut der Bevölkerung und die starke Abwanderung. "Aus dem ungarischen Stiefkind wurde das österreichische Aschenbrödel", sagt der Historiker Herbert Brettl.
Die Existenz des Burgenlandes wurde immer wieder in Frage gestellt. "Dieses Land ist keine Selbstverständlichkeit", erklärt Herbert Brettl, Autor zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge und Bücher zur burgenländisch-westungarischen Zeitgeschichte. Schon wenige Jahre nach der Gründung wurde das Bundesland wieder aufgelöst. Die Nationalsozialisten schlugen 1938 die südliche Hälfte der Steiermark und die nördliche Hälfte Niederösterreich (damals Niederdonau) zu. 1945 war es nicht klar, ob das Burgenland wieder errichtet wird. Es sollte noch Jahrzehnte dauern, bis im Dialog mit der burgenlandkroatischen und ungarischen Minderheit so etwas wie eine burgenländische Identität entstehen konnte. Der wirtschaftliche Aufschwung setzte erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ein.
Natasa Konopitzky spricht mit dem Historiker Herbert Brettl über die Geschichte des jüngsten, östlichsten, flachsten und gemessen an der Einwohnerzahl kleinsten Bundeslandes von Österreich.
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Service
"Burgenland-Blog" von Dr. Herbert Brett
Herbert Brettl, " ...verzeiht mir, dass ich euch nicht schon früher geschrieben habe." Briefe, Dokumente und Berichte zur Geschichte des Burgenlandes (1921 - 2021), Eigenverlag, Halbturn 2020
Gerhard Baumgartner und Herbert Brettl: "Einfach weg! Verschwundene Roma-Siedlungen im Burgenland", new academic press, Wien, Hamburg 2020
Durch Österreichs jüngstes Bundesland
100 Jahre Burgenland in Ö1
Sendereihe
Übersicht
Playlist
Urheber/Urheberin: Franz Liszt
Titel:
Ungarische Rhapsodie für Klavier Nr.1 in E-Dur
Solist/Solistin: Georges Cziffra/Klavier
Länge: 10:10 min
Label: EMI
Urheber/Urheberin: Franz Liszt
Titel: Ungarische Rhapsodie für Klavier Nr.2 in cis-moll
Solist/Solistin: Georges Cziffra/Klavier
Länge: 09:05 min
Label: EMI
Urheber/Urheberin: FranzLiszt
Titel: Ungarische Rhapsodie für Klavier Nr.2 in cis-moll
Solist/Solistin: Georges Cziffra/Klavier
Länge: 08:44 min
Label: EMI