Sprechen mit dogmatisch-Denkenden

9. November 2021, 13:00

Sie schwören auf nicht anerkannte Heilmittel, oder dass der Klimawandel eine Erfindung sei. Im Internet bzw. in sozialen Medien muss man sich auf keine Diskussionen einlassen - aber was tun, wenn ein Verwandter trotz der Diagnose Krebs medizinische Behandlung ablehnt, wenn der Schulfreund sich religiös radikalisiert, eine Arbeitskollegin missionarisch für ein Pyramidenspiel wirbt?

Ein Buch will praktische Hilfe leisten bei den zwischenmenschlich schwierigen Fragen des Umgangs mit dogmatisch denkenden Nahestehenden - Menschen in der Familie bzw. im persönlichen Umfeld, denen man die Tür nicht verschließen, ihnen vielleicht sogar eine Tür und einen Ausweg öffnen möchte.

Die Psychotherapeutin Ulrike Schiesser und der Physiker Holm Gero Hümmler schöpfen dafür aus eigenen Erfahrungen und haben über zwanzig Fachleute befragt, die sich auf ihren Gebieten mit verschiedenen Formen von Extremismus, Parapsychologie oder Wunderglauben auseinandersetzen.

Die Zugehörigkeit zu einer radikalen Glaubensgruppe ist immer Symptom für etwas, sagt Ulrike Schiesser: beispielsweise die Sehnsucht nach Verstanden-Werden und Zugehörigkeit, oder nach einer bedeutenden Aufgabe; oft verstärkt durch eine schwierige Lebenssituation.

Johann Kneihs spricht mit ihr - und den Hörer:innen - darüber, was Menschen dazu bringen kann, von lang gehegten Überzeugungen Abstand zu gewinnen, wie man mit radikal Andersgläubigen sprechen und was man sich dabei erhoffen kann - und wie man eigentlich wissen kann, dass man selbst Recht hat und der (die) andere nicht.

Die Redaktion freut sich über Ihre Beiträge - telefonisch während der Sendung unter der Nummer 0800 22 69 79, kostenlos innerhalb Österreichs, oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Service

Buch:
Holm Gero Hümmler & Ulrike Schiesser: Fakt und Vorurteil. Kommunikation mit Esoterikern, Fanatikern und Verschwörungsgläubigen. Springer Verlag 2021

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Johann Kneihs