Schlagzeug

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiokolleg - Bum Tschack

Wie das Schlagzeug die Musik des 20. Jahrhunderts geprägt hat (4).
Gestaltung: Klaus Wienerroither

Das heutige Schlagzeugset mit seinen Komponenten Basstrommel, Snare, Hi-Hat, Toms und diversen Schlagzeugbecken hat eine lange musikalische Evolution hinter sich, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreicht. Die Kombination dieser Komponenten, welche es schon lange vorher als "Einzelteile" in der militärischen Marschmusik, der Blasmusik und eben den amerikanischen "marching bands" gegeben hatte, ist eine Erfindung des Jazz. Vereinfacht ausgedrückt: Früher sollte das Getrommel die Soldaten zum Kämpfen animieren (der berüchtigte Marschrhythmus im 2/4-Takt macht auch Gorillamännchen aggressiv), jetzt sollte er Männer und Frauen zum Tanzen bringen.

Im Jahr 1918 brachte die US-amerikanische Firma Ludwig das erste Drumset auf den Markt. Damit konnten Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger alleine alles spielen. Die Entwicklung der Musikstile im 20. Jahrhundert ist untrennbar verbunden mit der jeweiligen Größe des Drumsets und der Komplexität der Rhythmen, welche darauf gespielt worden sind. Dabei gibt es keinen linearen Verlauf, bei dem die Schlagzeuge immer bombastischer und die Technik der Ausführenden immer ausgefeilter wurde. Das archaische Schlagzeugspiel der frühen Rock'n'Roll Bands war auch so etwas wie eine musikalische Antwort auf die Sophistication des Jazz, die großen Schlagzeugsets des Progressive Rock mit der Anmutung einer Wagenburg wurden durch minimale Sets und minimales Spiel im Punk konterkariert. Dem entsprechend gab es Konjunkturverläufe bei dem Schlagzeugsolo, wo Musikerinnen und Musiker unbegleitet ihr musikalisches Können präsentieren; von unverzichtbar bis undenkbar.

Heutzutage ist in den verschiedenen Stilrichtungen bezüglich Schlagzeuggröße alles möglich und denkbar, Schlageuger/innen haben jedenfalls (wie auch Gitarrist/innen und Bassist/innen) die Innovationen der elektronischen Musik nicht nur überlebt, sondern auch teilweise in ihr Spiel übernommen.
Beispielweise, was die Loop-Ästhetik und auch die metronomische Präzision betrifft. Und wer je eine hervorragende Schlagzeugerin, einen hervorragenden Schlagzeuger live bei der Arbeit beobachten durfte, weiß, wie mitreißend das sein kann.

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: L. Prima
Album: Benny Goodman - The Carnegie Hall Concerts
Titel: Sing Sing Sing (with a swing)/LIVE
Orchester: Orchester
Orchester: Benny Goodman
Länge: 00:45 min
Label: Bella Musica 2CD BM CD 144028 MONO

Komponist/Komponistin: The Surfaris
Gesamttitel: DIRTY DANCING / Original Filmmusik / VOL.2
Titel: Wipeout
wipe out
Album: MORE DIRTY DANCING - MORE ORIGINAL MUSIC FROM "DIRTY DANCING"
Ausführende: The Surfaris /Instrumental
Länge: 00:40 min
Label: RCA BD86965

Komponist/Komponistin: Bonham
Komponist/Komponistin: Jones
Album: How the west was won
MOBY DICK
Ausführende: Led Zeppelin
Länge: 01:30 min
Label: Atlantic 83587

Komponist/Komponistin: Wayne Shorter/geb.1933
Album: NEFERTITI
Titel: Nefertiti/instr.
Ausführende: Miles Davis Quintet
Ausführender/Ausführende: Miles Davis /Trompete
Ausführender/Ausführende: Wayne Shorter /Saxophon
Ausführender/Ausführende: Herbie Hancock /Piano
Ausführender/Ausführende: Ron Carter /Bass
Ausführender/Ausführende: Tony Williams /Drums
Länge: 00:50 min
Label: CBS 4670892

Urheber/Urheberin: Katherina Ernst
Titel: Le temps-Ouverture
Ausführender/Ausführende: Katherina Ernst: Hi-Hat
Länge: 00:45 min
Label: Ventil-Records/2021

Urheber/Urheberin: Julian Sartorius
Titel: Zatter
Ausführender/Ausführende: Julian Sartorius:drums
Länge: 00:30 min
Label: Intakt CD 242/2014

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