Mikrofon

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiokolleg - Wer bin ich, wie kling' ich?

Wie beeinflussen Stimme und Sprache unsere Identität? (3)
Gestaltung: Madeleine Fremuth vom Lehrgang für Elektroakustische und Experimentelle Musik und der Tonmeisterstudentin Svea Malin Peters in Zusammenarbeit mit Hans Groiss

Wie klingt eigentlich meine Stimme? Auf der Bühne sprechen Menschen anders als Zuhause und allein vor dem Mikrofon wird die Stimme anders eingesetzt als im Chor. Die Stimme ist die wichtigste Komponente der menschlichen Kommunikation und ermöglicht es uns Gedanken, die wir anderen mitteilen wollen, hörbar zu machen. Gleichzeitig ist die Stimme fester Bestandteil und Identifikationsmerkmal jedes und jeder Einzelnen. Sie ist wandel- und veränderbar, bewusst oder unbewusst, sowie durch medizinische oder technische Eingriffe.

Die eigene Identität hat viele Facetten: Wir verändern uns nicht nur in Extremsituationen, sondern auch im Alltag. Es gibt die, die sich anpassen und die, die sich weniger anpassen. Beispielsweise in der Sprache, im Dialekt: Je nach Gegenüber verstellen manche ihre Art zu Sprechen oder vielleicht sogar den Tonfall. Sei es aus Scham oder Höflichkeit. Aber unsere Stimme übermittelt nicht einfach nur den Inhalt des Gesagten, sondern kann diesen auch mit verschiedenen Emotionen und Stimmungen verknüpfen. Ermöglicht wird das durch einen komplexen Stimmapparat, mit dem wir unseren Stimmklang und unsere Artikulation umfangreich modulieren können.

Von der Kieferöffnung über die Stimmbänder bis zum Brustkorb: Der Klang unserer Stimme wird von vielen Teilen unseres Körpers geformt. Sie lässt sich - als Gesang bezeichnet - auch als Musikinstrument einsetzen. Manches an der Stimme ist angeboren, manches wird in früher Kindheit erlernt und manches lässt sich im Erwachsenenalter nur schwer verändern. Die Stimme ist jedenfalls ein Teil des menschlichen Körpers und daher nicht frei wählbar. Sie wird von Hormonen beeinflusst und verändert sich. Wer seine Stimme, über die natürliche Veränderung beim Stimmbruch hinaus, anpassen möchte, muss das auf künstliche Weise tun. Die Einnahme von bestimmten Hormonen kann zu einer gewünschten Stimmänderung führen.

Vor allem wenn sich der restliche Körper stark verändert, z.B. bei einer Geschlechtsumwandlung, ist die zusätzliche Anpassung der Stimme oft essenziell für ein gesundes Identitätsbewusstsein. Mit welchen technischen Möglichkeiten aber kann die Stimme verändert werden? Mikrofone wandeln unsere Stimme in ein elektrisches Signal um, das mit elektronischen Effekten weiter moduliert werden kann. Geht dadurch die Individualität der Stimme verloren und wie wichtig ist es noch Singen zu können?

Jakob Kainz, Christoph Jainek, Malin Peters, Madeleine Fremuth, Ferdinand Rauchmann und Willibald Öllinger - Studierende der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien - erkunden gemeinsam mit Radiostimme Hans Groiss die unendlichen Weiten unseres Stimmapparats, welche physischen sowie sprachlichen Veränderungen es in gewissen Situationen braucht und wie sehr uns die Medizin und die Technik dabei unterstützen können.

Service

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Sendereihe

Gestaltung

  • Hans Groiss

Übersicht

Playlist

Urheber/Urheberin: Mataya Waldenberg
Titel: Nothing or no one can take this joyride away from me now
Ausführender/Ausführende: Mataya Waldenberg
Label: Mataya Waldenberg

Urheber/Urheberin: Bach und Gounod
Titel: Ave Maria
Ausführender/Ausführende: Alessandro Moreschi
Label: Trunk Records

Urheber/Urheberin: Henry Purcell
Titel: If music be the food of love
Ausführender/Ausführende: Alfred Deller
Label: alto

Urheber/Urheberin: Bronski Beat und Klaus Nomi
Titel: Mix " Why" und " I´m wasting my time"
Ausführender/Ausführende: Jimmy Summerville und Klaus Nomi
Label: London Records / RCA

Urheber/Urheberin: Mavie Phoenix
Titel: Mix "Aventura" und " Only God"
Ausführender/Ausführende: Mavie Phoenix
Label: LLT Records

Urheber/Urheberin: Mataya Waldenberg
Titel: Universal Elven Energy of love
Ausführender/Ausführende: Mataya Waldenberg
Label: Mataya Waldenberg

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