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Journal-Panorama
Balkan: Neue Gefahr durch alte Konflikte
Nationalistische Begehrlichkeiten machen den Westbalkan wieder zu einem Pulverfass. Gestaltung: Christoph Kersting
29. März 2022, 18:25
Alte Konflikte drohen unter ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken aufzubrechen: Belgrad weigert sich bis heute, die Unabhängigkeit des Nachbarlandes Kosovo anzuerkennen. Und in Bosnien gibt es Kräfte, allen voran Präsident Milorad Dodik, die offen eine Abspaltung des serbischen Landesteils Republika Srpska betreiben. Der Hohe Repräsentant der UNO in Bosnien, Christian Schmidt, spricht von der "schwersten existenziellen Bedrohung" seit der Nachkriegsperiode. Die Angst vor einem neuen Balkankrieg wächst, geschürt auch durch Russlands Überfall auf die Ukraine.
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs haben sich die Aussichten von Präsident Aleksandar Vucic und seiner Serbischen Fortschrittspartei SNS auf einen klaren Wahlsieg am 3. April noch verbessert. Die Regierung in Belgrad weigert sich, die von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland mitzutragen, was bei der Bevölkerung gut ankommt.