Skulpturen der Ausstellung "Miró. Farben der Poesie".

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Radiogeschichten

Tapetenwechsel mit Art brut

"Jeder Mensch ist eine Insel" von Wolfgang Pennwieser. Es liest Harald Bodingbauer.

Wallner lebt in einer Kleingartensiedlung. Dass bei ihm "Paranoide Schizophrenie" diagnostiziert wird, ist den Nachbarn ein Dorn im Auge - vor allem deshalb, weil der kreative Mann allerlei Gegenstände bemalt, die ihm gefährlich erscheinen. Bäume, Garagen und Mistkübeln werden von dem talentierten Außenseiter mit bunten Darstellungen versehen. Auf Wände und Tapeten überträgt er phantastische Muster aus Flora und Fauna. Die Qualität der Malereien wird von einer jungen Kunsttherapeutin und einem Galeristen als bemerkenswert eingeordnet. Plötzlich bekommt die künstlerische Betätigung Wallners mit "Art brut" eine klangvoll-rühmliche Bezeichnung, und der bislang Einsame und Ausgegrenzte erhält Zutritt zu anderen Welten.

Wolfgang Pennwieser, geboren 1975 in Oberösterreich, lebt und arbeitet als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin in Wien. Sein Romandebüt "Ich und Vater" über einen Mann, der seinem Vater-Sein freudvoll, aber auch mit Gefühlen der Unsicherheit entgegenblickt, ist 2016 im Czernin Verlag erschienen. Für "ballesterer - Magazin zur offensiven Erweiterung des Fußballhorizonts" ist der Autor seit 2002 als Kolumnist tätig. Dem Fußball und seinen Begleiterscheinungen widmet sich Wolfgang Pennwieser auf vergnügliche Art auch in seinem Band "Platzwunde - Dr. Pennwiesers Notfallambulanz für Fußballer".
Gestaltung: Daniela Wagner,
Redaktion: Nicole Dietrich

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Wolfgang Pennwieser: Jeder Mensch ist eine Insel (Roman, 2021, Czernin Verlag)

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