EMRAN FEROZ
Im Gespräch
Emran Feroz, österreichisch-afghanischer Autor
"Der 'Krieg gegen den Terror' wurde schon vor Jahren verloren!"
Renata Schmidtkunz im Gespräch mit dem österreichisch-afghanischen Autor Emran Feroz
12. August 2022, 16:05
Im September 2016 erschien ein Artikel in der New York Times: "Die letzte Fahrt des Taxifahrers". Darin beschrieb der Autor, Emran Feroz, wie der pakistanische Taxifahrer Mohammad Azam Opfer eines US-amerikanischen Drohnenangriffs geworden war. Nicht ihn wollte man töten, sondern seinen ihm unbekannten Fahrgast: Mullah Akhtar Muhammad Mansour, damaliger Anführer der afghanischen Taliban. Mohammad Azam ist eines von tausenden zivilen Opfer des Drohnenkrieges der US-Army in Afghanistan und Pakistan.
Seit 10 Jahren schreibt der 1991 in Innsbruck geborene österreichisch-afghanische Autor über diesen Krieg. Seine Eltern waren wegen des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan in den 1980er-Jahren nach Österreich geflohen. Feroz studierte Politikwissenschaften in Innsbruck und Islamwissenschaft an der Universität Tübingen. Als freier Journalist arbeitet er für Die Zeit, die TAZ, Al Jazeera und The New York Times. Sein jüngstes Buch "Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror" ist ein Bestseller.
Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz spricht er über das fehlende Verständnis des Westens für die afghanische Kultur und warum der "Krieg gegen den Terror" schon vor langer Zeit verloren wurde.
Service
Emran Feroz, Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror, Westendverlag 2021
Noam Chomsky, Emran Feroz, Kampf oder Untergang. Warum wir gegen die Herren der Menschheit aufstehen müssen, Westendverlag 2018
Emran Feroz, Tod per Knopfdruck. Das wahre Ausmaß des US-Drohnen-Terrors oder Wie Mord zum Alltag werden konnte, Westendverlag 2017